Geschichte von der Auferstehung des Papageis

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Teaser

Weil er zu neugierig war, ist der Papagei in den Topf mit der Suppe gefallen und ertrunken. Doch weil die Trauer zu groß ist, kann der Töpfer von Ceará ihn wieder zum Leben erwecken. Diese seltsame Legende erzählt Eduardo Galeano in neuen Worten in seiner "Geschichte von der Auferstehung des Papageis".

Beurteilungstext

Der grüne Papagei ist in den Topf mit der heißen Suppe gefallen, weil er zu neugierig war. Ihm wurde schwindelig, er fiel hinein und ertrank. Das Mädchen, das seine Freundin war, weint nun. Der Baum am Haus verliert vor Pein alle Blätter. Der Wind verbreitet die schlechte Nachricht in alle Welt. So erfährt schließlich auch der Töpfer von Ceará von dem Unglück. Doch, oh Wunder, er nimmt all die Trauer der Geschöpfe zusammen und erweckt den Toten wieder zum Leben. In Erinnerung an diese Geschichte hat der Papagei seitdem Federn, so rot wie das Feuer, Federn, so grün wie die Blätter des Baumes und andere Eigenschaften, die ihn - in Dankbarkeit - an das tragische Ereignis erinnern.
Eduardo Galeano erzählt mit meisterhafter Gelassenheit diese eigenartige Geschichte, deren Stoff auf eine Legende aus dem nordöstlichen Brasilien zurückgeht. Sie erzählt nicht nur von der Herkunft des Papageis in seiner heute bekannten Erscheinungsform, sie spricht auch über die Bedeutung von Treue und Verbindlichkeit, über die Macht der Trauer und die Kraft der Gefühle. Es ist eine spirituelle Geschichte, in der nicht einmal die Grenze von Leben und Tod endgültig ist.
Illustriert wurde diese berührende Geschichte mit Fotos von hölzernen Skulpturen des Künstlers Antonio Santos, die eben jenen archaischen und mythischen Charakter unterstreichen, der schon im Duktus des Erzählers allgegenwärtig ist. Sie machen das Bilderbuch zu einem beeindruckenden Zeugnis südamerikanischer Kultur, die aber auch uns im fernen Europa zu berühren vermag. Das Buch ist daher sehr zu empfehlen.