Geniale Querköpfe

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Teaser

Der Untertitel präzisiert den Inhalt: “Träumer, Schulschwänzer und Genies - über Albert Einstein, Jules Verne und weitere 15 eigensinnige Persönlichkeiten”
Der Klappentext informiert: “Sie sind eigensinnige Kinder, stur, beharrlich, leidenschaftlich neugierig, clever, genial und treffen - Glück? Schicksal? - im richtigen Augenblick die richtigen Menschen und die richtigen Entscheidungen. Sie sind weltberühmt und erfolgreich: Forscher, Erfinder, Entdecker, Schriftsteller, Schauspieler...”

Beurteilungstext

Der Autor Christof Gießler ist der Erfinder des “Kinderreiches” im Deutschen Museum in München. Seine Erfahrungen in Design, Werbung und Pädagogik widerspiegeln sich in der durchdachten didaktischen Aufbereitung dieses erzählenden Sachbuches, das in Text und Bild auf unterhaltsame Weise erklärt, “wie, warum und wofür man berühmt ist.” Der Autor bevorzugt eine wenig manierierte, anschauliche, der mündlichen Redeweise nahestehende Sprache, mitunter süddeutsch gefärbt (der Bub, die Mädels , im Leiterwagel).
Die Art der Darstellung ermöglicht es, dass sich der Leser den Biographien interessengebunden ohne Vorwissen nähern kann und dass er zur weiterführenden Beschäftigung angeregt wird. Die ausgewählten Persönlichkeiten werden anekdotisch, mitunter humoristisch, vor allem problemorientiert und akzentuiert auf fördernde oder hemmende Entwicklungsbedingungen in der Kindheit und Jugend untersucht. Sie lebten zu verschiedenen Zeiten unter sehr unterschiedlichen Lebensverhältnissen, waren alle keine Wunderkinder, sondern “Querköpfe - Dickköpfig , stur, immer ein wenig unzufrieden mit dem Erreichten und glücklich, wenn etwas klappt, was sonst keinen auf der Welt interessiert. Ihnen geht es nicht um das Berühmtwerden. Das kann ja irgendwo und irgendwann mal bei rauskommen...aber das ist Zufall, das ist Glück, ist nicht wichtig. Aber dass man bei der Sache bleibt, ist wichtig: dass man weiß, was man will. Das ist fast schon - genial.”(Vorwort)
Verschlüsselte Titel erwecken Spannung, besonders wenn es sich um noch lebende Berühmtheiten handelt:
Schwarzweiß / Wie MUHAMED ALI seine Wut in zwei Boxhandschuhe steckt und der Größte wird.
Sprachlos / Wie GÈRARD DEPARDIEU als schräger Vogel über Dinge reden lernt.
Ja, ja, ja,/ Wie RINGO STARR trommeln muss, weil Schlagzeug sein Leben ist.
9.000 m Hai / Wie STEVEN SPIELBERG im Universum die Erfüllung seiner Träume findet.
Was hängt da an der Wand?/ Wie ARTHUR FISCHER alles Mögliche repariert - und tausend Dinge erfindet.
Wenn - dann / Wie BILL GATES seine eigenen Leistungen immer wieder verbessert.
Eingeleitet werden alle Lebensbilder mit einem passbildgroßen Foto und einer kurzen sachlichen Mitteilung über die jeweilige technische, wissenschaftliche, künstlerische oder sportliche Lebensleitung. Der Autor kann interessant erzählen, gut erklären und regt zum kritischen Denken an. So schreibt er u.a. über Bill Gates: “Die einen hassen und verachten ihn, genauso wie die anderen ihn bewundern... Keine Frage - die Computer haben die Welt verändert. Die Frau an der Supermarktkasse muss jetzt nicht mehr die Preise einzeln eintippen, sie zieht nur noch Strichcodes über den Scanner. Trotzdem ist die Arbeit für sie nicht weniger geworden... . Merkwürdig ( S. 37 )
In den Erzähltext drängen sich eigenständige, karikierende, eigenwillige, ungewöhnliche, phantasieanregende Bildkompositionen als Vollbild oder Einfügung, die zum Innehalten und genauen Hinsehen zwingen. Der Illustrator verbindet mittels digitaler Bildbearbeitung verschiedene Stile zu einmaligen Bildkompositionen, die mit- und weiter erzählen. Sie sind weniger begleitendes Beiwerk, sondern setzen auf die Neugier des Betrachters, sind eine Einladung des Illustrators, sich mit bildkünstlerischen Mitteln den Persönlichkeiten zu nähern: dem Erfinder EDISON, dem Chemie - Experimentator VON LIEBIG, dem Hyroglyphen - Entzifferer CHAMPOLLION, dem Afrika - Entdecker LIVINGSTONE, den Flugzeugforschern Gebrüder WRIGHT. Mit der Schmetterlings - Künstlerin MARIA SIBYLLA MERAN, der Monster - Mutter MARY SHALLEY, der Teddy-Macherin MARGARETE STEIF, der Rennfahrerin CLÄRENORE StINNES wird sogar die “Frauenquote” gesichert.
Hervorzuheben ist die ästhetische Buchgestaltung in der Einheit von Inhalt und Form. Halbleineneinband und beschichtetes Kunstdruckpapier sichern dem Buch eine lange Nutzungsdauer. Das Layout von “pfiffikus design” spricht nicht nur Kinder an. Die “Genialen Querköpfe” könnten einen Dauerplatz im Bücherschrank von Schulbibliotheken finden.