Gemeinsam sind wir stark. Wie friedliche Proteste die Welt verändern

Autor*in
June, Rebecca
ISBN
978-3-7913-7539-7
Übersetzer*in
Hartz, Cornelius
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Abadía, Ximo
Seitenanzahl
64
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFachliteraturKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das eindrückliche Sachbilderbuch stellt 13 Protestbewegungen vor, die sich mit friedlichen Mitteln gegen Ungerechtigkeiten gewehrt haben und damit erfolgreich waren.

Beurteilungstext

Ungerechtigkeiten machen uns oft wütend, aber auch hilflos. Sie zeigen uns, wie klein wir als Menschen sind und wie hilflos wir ganzen Systemen gegenüberstehen. Können wir überhaupt etwas ausrichten? Nützt unser Protest jemandem? Diese Fragen sind berechtigt, sie lassen sich aber angesichts der erfolgreichen Massenbewegungen, die zu Revolutionen führten, besser einordnen. Oft waren es einzelnen Menschen und eher unbedeutende Ereignisse, die den Beginn eines Protestes auslösten: 1955 sollte eine Frau im Bus den Platz wechseln, 1930 hob ein Mann eine Hand voll Salz auf, 2018 trat ein Kind in den Schulstreik. Daraus erwuchsen große Bewegungen, die viel erreichten: Die Abschaffung der gesetzlichen Rassendiskriminierung in den USA, die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien und eine weltweite Bewegung für den Klimaschutz in einer global bedrohten Welt. Diese Bewegungen zeigen, dass es eben doch auf die einzelnen Menschen ankommt. Aber sie sind Teil einer Gemeinschaft, die sich auch als Gruppe aktivieren lassen muss. Dieses Verhältnis von Individuum und Gruppe ist das spannende Verhältnis, das soziale Bewegungen ausmacht.
Im vorliegenden Sachbilderbuch werden 13 soziale Protestbewegungen vorgestellt. Jeweils auf zwei Doppelseiten wird zuerst eine Situation der Unterdrückung und Benachteiligung geschildert, bevor auf der nächsten Seite der konkrete Anlass und der Verlauf einer Protestbewegung erzählt wird. Das geschieht in sehr kurzen Texten, die von eindrücklichen, seitenfüllenden Abbildungen begleitet werden, die einen atmosphärischen Eindruck von den Ereignissen erzeugen. Die Bilder verzichten dabei in der Regel auf Referenzen auf die bekannten ikonographischen Darstellungen zu den Ereignissen, sie finden eigene Bilder, die die Dynamik des Widerstands sichtbar machen sollen. In der Kombination verschiedener Maltechniken entstehen naturalistische, aber leicht abstrahierte Darstellungen. So kann das Buch ganz verschiedene Ereignisse und Protestformen vorstellen, die doch alle erfolgreich waren und zwar mit friedlichen Mitteln. Leider sind auch einige sachliche Fehler enthalten (z.B. Greta Thunbergs Protest begann 2018, schon die Maori begannen mit der großflächigen Abholzung des Waldes in Neuseeland, die Darstellung der Berliner Mauer entspricht nicht in Ansätze der Wirklichkeit), die den Gesamteindruck aber nicht beeinträchtigen und auch nicht grundlegend die dargestellten Informationen infrage stellen. Also dennoch: Sehr beeindruckend und nachdrücklich zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 17.05.2023

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