Geier Georg auf der Flucht

Autor*in
Nahrendorf, Rainer
ISBN
978-3-7450-6667-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fotograf*innen, div.
Seitenanzahl
108
Verlag
Nahrendorf, Rainer
Gattung
SachliteraturTaschenbuch
Ort
Neuss
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
18,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Geier verorten wir gemeinhin nach Südamerika. Dabei sind die Saubermacher von gestorbenen Tieren auch im (südlichen) Europa durchaus heimisch. Das Buch singt ein Loblied auf diese Tiere.

Beurteilungstext

Leider entscheidet sich der Autor nicht, ob er ein Sachbuch (mit vielen Hinweisen auf die Quellen) schreiben möchte, oder ob er wirklich eine Geschichte eines individualisierten Geiers erzählen will. Ein "sowohl als auch" ist zumeist nicht wirklich eine dritte Erzählart.
Sehr beeindruckend sind die (Hochglanz-) Fotos, die die Geier als sehr bemerkens- und erhaltenswerte Spezies zeigen. Wir erfahren, dass es diverse Zentren dafür in Europa gibt. Der Ausgangs- und Endpunkt der Geschichte ist die Kaffelburg in der Eifel in Deutschland, dazwischen steht ein Nationalpark in Spanien und ein Zentrum auf Mallorca, das auch Auswilderungen vornimmt, im Fokus.
Georg, der Geier aus der Eifel, flieht aus seinem Gehege, wird durch menschliche Aktivisten gerettet und zusammen mit einem weiblichen Geier nach Mallorca verbracht. Die beiden werden ausgewildert und ziehen ein Junges groß. Erst als die Mutter stirbt und das Junge überlebensfähig ist, macht sich der Vater nach fast vierzig Jahren auf den Weg zurück in die Eifel. Dort sind seine ehemaligen Mitbewohner zwar altersmäßig gestorben und der spanische Pfleger Arturo längst in seiner Heimat tätig, jedoch findet Georg sein Gnadenbrot.

Im Text sind immer wieder Verweise auf sachdienliche Quellen angegeben, die im Anhang auch mit 22 QR-Codes genannt sind, gefolgt von Hinweisen auf begleitende und zum Teil sehr spektakulären Video-Hinweisen auf Mediatheken und/oder den YouTube-Kanal.

Wenn der Autor seine Hinweise allein zum Schluss veröffentlichte und die eigentliche Erzählung ohne sachdienliche Hinweise erzählte, wäre diese Rezension ganz sicher s e h r positiv. Das Engagement des Autors ist im ganzen Buch spürbar, aber er beginnt mit vier Vor-Kapiteln. Kinder starten lieber gleich mit den fünf erzählenden Kapiteln, die vom Leben des Geiers Georg handeln. Alles andere kann auch in einen Anhang gesteckt werden für die Leser*innen, die das Thema gepackt hat.
Nicht Fisch, nicht Fleisch - sagt man in Norddeutschland. Wer sich dennoch durchliest und sich die Videos wirklich anschaut, wird allerdings nicht enttäuscht werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2018