Geheimversteck Wartburg

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• Abenteuer
• Historisches
• Religion

Teaser

Jan und Mila fahren mit ihren Eltern auf die Wartburg. Die Kinder entdecken dunkle Gänge und landen in der Zeit, in der Martin Luther gelebt hat. Sie erfahren von der Kindheit des Reformators, warum er Mönch wurde, von seinen Thesen, seiner Zuflucht auf der Wartburg und seiner Bibelübersetzung. Auch dem Schicksal der Mädchen und Frauen wird ein Kapitel gewidmet. Kurz wird auf die weitere Entwicklung der Reformation eingegangen und den Stand der ev. und kath. Kirche heute.

Beurteilungstext

Ein Buch, das man Grundschulen und Familien sehr empfehlen kann. Sachlich, historisch korrekt und trotzdem spannend wird die Zeit, in der Martin Luther gelebt hat, geschildert. Natürlich fehlen viele Einzelheiten. Aber gerade deshalb ist das Buch lesenswert ohne mit zu vielen Details die Kinder zu erschlagen.
Das Wesentliche wird herausgearbeitet: Wie damals Kinder erzogen wurden, die Unterschiede in der Erziehung zwischen Mädchen und Jungen, warum Luther die 95 Thesen anschlug und wie es zu dem Bruch zwischen katholischer und evangelischer Kirche, gerade auch durch die Bibelübersetzung ins Deutsche, kam.
Das Ganze spielt natürlich auf der Wartburg, die die Eltern ihren Kindern zeigen wollen. Jede Burg hat Gänge, die Kinder gerne erkunden. Nun, solch ein Gang versetzt sie in die Zeit vor gut 500 Jahren. Nach jedem Kapitel gibt es eine bunte Doppelseite, in der die beiden Kinder Jan und Mila comicartig gezeichnet sind und auf der die wichtigsten Ereignisse des jeweiligen Kapitels in bunten Bildchen, Sprechblasen oder anderen kleinen Texten dargestellt sind. Damit kann das zuvor Gelesene oder Gehörte nochmals Revue passieren und auch besser verstanden werden. Das Betrachten dieser Seiten ist quasi eine kleine Erholung, bevor man sich mit dem nächsten Kapitel und seinem durchaus anstrengenden Sachverhalt auseinandersetzen muss.
Besonders lobenswert ist auch das Schlusskapitel: 500 Jahre danach und Mila wird gerade 10 Jahre alt. Beim Geburtstagsfest überlegen die Kinder, wie sie zu dem Martin Luther, von dem sie jetzt so viel wissen, stehen. Unterschiedliche Meinungen werden ausgetauscht. Aber wichtiger ist, dass die Kinder in dem zusammenhängenden Text vorher erfahren, wieviel sich in den 500 Jahren in der Gesellschaft verändert hat und dass evangelische und katholische Kirchen sich nicht mehr bekriegen, sondern zueinander finden wollen.
Ganz am Ende des Buches finden die Kinder selbstverständlich wieder zu ihren Eltern zurück und der alte Eseltreiber, der ihnen so viel erzählt hat, wird zum Fremdenführer der Wartburg.
Zu dem diesjährigen großen Reformationsjubiläum kommt dieses Buch gerade richtig. Durch es können schon kleinere Kinder (1./2. Sc huljahr) mit dem Leben und Wirken Martin Luthers vertraut werden.