Gefahr lauert überall Docter Noel Zones großes Handbuch der Gefahrologie

Autor*in
O’Doherty, David
ISBN
978-3-423-76113-0
Übersetzer*in
Krüger, Knut
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Judge, Chris
Seitenanzahl
250
Verlag
dtv
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dass Gefahr überall lauert, führen O'Doherty und Judge auf amüsante Weise vor Augen. In der Person des Gefahrologen Docter Zones konstruieren die Autoren Gefahren, die selbst vor den harmlosesten Wesen und Situationen nicht Halt machen. Abwehrmöglichkeiten werden mitgeliefert und sind oft noch abstruser als die Gefahren selbst. So erscheint ein Schwimmbad nach eingehender Risikoanalyse ohne Wasser am sichersten. Wer will und kann, legt am Ende eine GPP, eine Gefahrologen-Profi-Prüfung, ab.

Beurteilungstext

Das ""fun book"" von David O'Doherty und Chris Judge liest sich wie ein Comic. O'Doherty vermittelt seine Gefahrenwarnungen und Sicherheitshinweise in kurzen Texten, die in einfacher Sprache verfasst sind. Verständlichkeit und Lesevergnügen werden durch eine entsprechende Typographie - je wichtiger die Information desto größer (= lauter) die Wörter - und maßgeblich durch Judges lustige Schwarz-Weiß-Zeichnungen unterstützt. Dabei erinnern die Figuren mit ihren Glubschaugen und den winzigen Pupillen an Groenings Simpsons. Es ist dem Handbuch anzumerken, dass die beiden Autoren selbst eine diebische Freude beim Erfinden und Entwickeln der ""Gefahrologie"" hatten. Anders hätten sie sich soviel durchdachten Nonsens und kreative Albernheiten, die ein gutes Gespür für den Humor der 8- bis 11-Jährigen offenbart, kaum einfallen lassen können. Dazu gehören Tipps, wie die eigenen Haustiere auf ihre Gefährlichkeit zu prüfen sind. Verstecken sich hinter der eigenen Katze oder dem Hund vielleicht ein Baby-Tiger oder ein Baby-Wolf? Da man dies nie ganz sicher sagen kann, hat sich Docter Zones für einen kleinen Stein als Haustier entschieden, den er Rico nennt. All dies macht das Handbuch gerade für Lesemuffel dieser Altersgruppe interessant.
Folglich wurde das ""handbook for danger"" in Dublin, der Heimatstadt der Verfasser, für eine UNESCO Lesecampagne ausgewählt, durch die v.a. das ""reading for pleasure"" gefördert werden sollte. O'Doherty und Judge parodieren mit der Gefahrologie Sicherheitswahn und Überängstlichkeit in den hochtechnisierten westlichen Gesellschaften, die aus der Perspektive ""großer Kinder"" bzw. junger Teenager als Spaßbremse wirken. Sie machen sich zudem über den Abkürzungsspleen lustig, der durch übertriebenes Vereinfachen nur zu neuen Schwierigkeiten führt: Im Gefahrologenwortschatz (GEWO) wird man z.B. mit ""SVDWKGBWAASKGS"" dazu aufgefordert, Sich (zu) Vergewissern, Dass Wirklich Keine Gefahr Besteht, Wo Alle Anderen Sowieso Keine Gefahr Sehen. Der junge Leser wird nicht nur durch das neonorange Buchcover angesprochen, durch das ihm die Gefahr förmlich ins Gesicht springt. O'Doherty wendet sich in der Person des Docter Zones immer wieder direkt und im lockeren Ton an seine GAZUBIs, seine GefahrologenAusZUBIldenen: ""Habt ihr sie noch alle?"" Die GPP (Gefahrologie-Profi-Prüfung) und das GAD (GefahrenAbwehrDiplom) am Ende runden das Handbuch ab. Das ""fun handbook"" ist ein ""Must have"" für jede Schülerbücherei und für den Unterricht im Klassenverband als spaßbetonte ""Zwischendurchlektüre"" empfehlenswert. Auch zum Entwickeln eigener unsinniger Gefahren(abwehr)ideen, z.B. im Rahmen des Kreativen Schreibens, bietet ""Gefahr lauert überall"" zahlreiche Anregungen.

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Diese Rezension wurde verfasst von SuBü.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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