Gecko und das Glück des Gebens

Schlagwörter

• Außenseiter
• Freundschaft
• Lernen
• Tiere

Teaser

Gecko hat besonders Augen für einen: sich selbst. Doch als er Bekanntschaft mit seinem Echo macht, wandelt sich alles.

Beurteilungstext

Gecko findet sich ausgesprochen toll. Er singt und singt und singt. Ist laut und wild und immer vorne dran. Für alle um ihn herum wird seine Art zur Nervenprobe. Das bekommt Gecko eines Tages deutlich zu spüren. Die anderen Tiere lehnen seine Aufführungen schlicht ab und nennen ihn nervig. Empört verlässt er prompt sein Zuhause, denn dieses Publikum ist ihn schlicht nicht wert. Sein Weg führt ihn zur wunderschönen roten Schlucht. Auf einem hohen Berg verspürte er großes Glück und stieß einen Freudenschrei aus. Doch na nu! Da jubelte noch jemand. Merkwürdig. Gecko begann zu singen, doch der andere sang auch. Es klang schrecklich! Gecko wurde wütend und erst als der kleine Schmetterling ihm verriet, dass dieser andere er selbst, sein Echo, war, wurde ihm einiges klar. Er konnte kaum fassen, dass er dieses schreckliche Gejaule von sich gab. Voller Entsetzen, aber auch mit Entschlossenheit kehrte er nach Hause zu den anderen Geckos zurück. Nun hatte er begriffen, dass jede Art zu leben ein Echo mit sich bringt. Und was könnte die beste Art zu leben sein? Gecko weiß es jetzt!
Für das Erfolgsduo Rachel Bright und Jim Field ist diese Veröffentlichung ein weiteres knallbuntes, lebensbejahendes Bilderbuch, welches tierische Charaktere große Weisheiten des Lebens lernen lässt. Nach Löwe, Koala, Hörnchen, Wolf und Wal ist hier ein aufgeweckter, kleiner und vor allem rücksichtsloser Gecko, der eine wichtige Erkenntnis gewinnt, der Held der Erzählung. Auch dieses Bilderbuch ist in gereimter, sehr eingängiger Sprache verfasst. Die unreinen Reime lassen sich bereits von jungen Rezipient*innen schnell antizipieren und teils mitsprechen. Dies erhöht das Lesevergnügen und die Partizipation beim Lesen. Auch für Leseanfänger*innen ist der gedruckte Text des Buches, welcher mal schwarz, mal hell, mal oben, mal unten oder auch mittig gedruckt ist, spannend. Durch die teils überdimensional großen Buchstaben, welche bspw. laute Gesänge abbilden, wird besonderer Fokus auf die Schrift gelegt. Das lässt sich erforschen und besprechen. Die Illustrationen des Buches sind digital erstellt und bilden mit ihrer Farbgebung und der visualisierten Körpersprache der Tiere Emotionen wunderbar ab. Sie sind großflächig gezeichnet und bieten eine Vielzahl an interessanten Entdeckungen. Überraschend gedreht werden muss das Buch, um das leise Geheimnis des Schmetterlings lesen zu können, welches den Wendepunkt markiert. Auch hier bietet sich eine wundervolle Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem aus dem Englischen übersetzten Bilderbuch. Insgesamt harmonieren Text und Bild in hervorragender Weise und die Moral der Geschichte kommt bei den Rezipient*innen sehr verständlich an. Durch das sich dadurch eröffnende Gesprächspotential lässt sich das sehr empfehlenswerte Bilderbuch sowohl im schulischen Kontext als auch in Freizeiteinrichtungen einsetzen und thematisieren. Es verspricht Lesevergnügen und lässt bereits auf ein nächstes seiner Art hoffen.