Gargantis, Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea

Autor*in
Thomas Taylor, Thomas Taylor
ISBN
978-3-446-27125-8
Übersetzer*in
Claudia Max, Claudia Max
Ori. Sprache
englisch
Illustrator*in
Thomas Taylor, Thomas Taylor
Seitenanzahl
328
Verlag
Hanser
Gattung
FantastikBuch (gebunden)
Ort
München/Wien
Reihe
Gargantis
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Über dem kleinen Fischerort Eerie-on-Sea tobt seit Tagen ein zerstörerischer Sturm. Statt ruhiger Tage am Ofen, beginnt für Herbie Lemon, den „Sachenfinder“ des Grand Nautilus Hotels, eine gefährliche Suche nach Gargantis, dem sagenumwobenen Sturmfisch. Seine Freundin Violet hilft ihm, die Rätsel um den Kapuzenmann und die seltsame Flaschenpost mit den geheimnisvollen Schriftzeichen zu lösen.

Beurteilungstext

„Gargantis“ ist der Fortsetzungsroman von „Malamander“. Dieser zweite Teil der Fantasie-Geschichte kann gut gelesen und verstanden werden, auch wenn man den ersten Teil nicht kennt. Trotzdem wird immer wieder Bezug genommen auf Personen und Ereignisse und vor allem auf die noch unerforschten Biografien der beiden Hauptpersonen Herbert (Herbie) Lemon und seiner Freundin Violet. Gargantis ist ein riesiger Sturmfisch, der in einer Höhle direkt unter Eerie-on-Sea wohnt. Solange niemand seine Ruhe stört, bleibt das Meer ruhig und es droht keine Gefahr. Wird er aber aufgeschreckt und muss seine Höhle verlassen, entwickelt er Stürme, die die Felsen einstürzen lassen und das friedliche Fischerdörfchen zerstören können. Im Grand Nautilus Hotel taucht unerwartet ein geheimnisvoller Kapuzenmann auf und hinterlässt ein seltsames Schneckenhaus, das ein Krebs mit messerscharfen Metallscheren bewohnt. Als auch noch Mrs. Wendy Fossil mit einer Flaschenpost auftaucht, die sie am Strand gefunden hat, muss der „Sachenfinder“ des Hotels, Herbie, aktiv werden. Der 12jährige Junge erzählt in seiner frischen Sprache selbst, wie er zusammen mit seiner Freundin Violet und dem (manchmal) sprechenden Kater Erwin die Herkunft und die Besitzer dieser beiden Gegenstände zu finden sucht. Der bissige Krebs macht es nicht leichter, und als die zwei Kinder die Flaschenpost öffnen, entweicht daraus ein leuchtendes Elfblitzchen, das sich sofort in Herbies Lockenkopf einquartiert. Herbie ist eher ein ruhiger Typ, der gewissenhaft seine Arbeit tun will: Funde in sein Buch eintragen, aufbewahren und die ursprünglichen Besitzer möglichst finden… Doch daraus wird nichts, nicht nur wegen dieser unberechenbaren Fundstücke sondern auch, weil sich seine unternehmungslustige Freundin Violet einmischt. Seltsam, wer alles diese Flaschenpost haben will: der Kapuzenmann, die Fischer von Eerie-on-Sea, Mrs. Fossil und Dr. Thalassis. Eine wilde Jagd beginnt und bringt die Kinder mehr als einmal in große Gefahr. Herbie versteht es, unheimlich spannungsreich zu erzählen, aber auch seine Gefühle und Ängste zum Ausdruck zu bringen. Immer wieder gibt es gefährliche Momente, aber ganz unerwartet tauchen Menschen oder Wesen auf, die die Kinder retten oder bei ihren Recherchen weiterbringen. Als die Beiden schließlich nach einer wilden Verfolgungsjagd über die tobende See und durch den todbringenden Strudel in die Unterwasser-Höhle von Gargantis eindringen, können fast alle Rätsel gelöst werden. Der Roman ist sehr, sehr spannend, und es besteht die Gefahr, dass man ihn viel zu schnell liest und dabei lesenswerte Details übersieht. Sprachlich ist er der jungen Lesegemeinde angemessen. Er kommt ohne Obszönitäten und Flüche aus und ganz ohne Handys und digitale Kommunikation. Dieser Fantasy-Roman ist wundervoll analog. Der nette, nachdenkliche Herbie ist ein begeisterter „Schrauber“ und Violet eine Leseratte und schnell handelnde Realistin. Beide taugen als Identifikations-Figuren für Jungs und Mädchen. Da immer noch nicht geklärt ist, wer nun die Eltern von Violet und Herbie sind, ist wohl ein dritter Band nötig…

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 04.12.2022