Gangsta-Oma

Autor*in
Walliams, David
ISBN
978-3-499-21740-1
Übersetzer*in
Naoura, Salah
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ross, Tony
Seitenanzahl
249
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ben will nicht bei Oma übernachten. Sie isst nur Gerichte mit Kohl, stinkt danach und pupst ständig. Er langweilt sich bei ihr. Seine Eltern wollen stets zu Tanzabenden und ihr größter Wunsch wäre, wenn Ben Tänzer werden wollte. Er will aber Klempner werden. Bei Oma entdeckt er eine Dose mit Edelsteinen. Er überrascht sie bei einem Einbruchversuch. Jetzt sieht er Oma mit anderen Augen und plant mit ihr, die Kronjuwelen zu stehlen. Dabei trifft er die Königin. Als Oma stirbt, ist Ben traurig.

Beurteilungstext

Ein gut gemeintes Buch, das aber in der grotesken Übertreibung seine Wirkung verfehlt. Gewiss wird es vorkommen, dass Enkelkinder Omas langweilig finden und umgekehrt, dass Omas sich in ihrer Einsamkeit unheimlich auf den Besuch ihres einzigen Enkels freuen und es nicht in der richtigen Weise zeigen können. Aber muss man eine Oma so überzeichnet darstellen wie in diesem Buch?
Mit einer Skizze ist Oma festgehalten, wahrlich kein erfreulicher Anblick! Dann spricht sie zu ihrem elfjährigen Enkel als wäre er ein kleines Kind, kocht nur Gerichte mit Kohl, von denen sie meint, sie würden dem Jungen schmecken. Sie und das ganze Haus stinken danach und pupsen tut Oma auch ständig. Ben findet alles langweilig, auch das Scrabble-Spiel, das nach dem Essen ansteht.
Weder die Eltern kümmern sich um diese alte Frau, noch sagt Ben, was er wirklich denkt. Stattdessen spuckt er das Essen in die Topfpflanze oder aus dem Fenster. Oma wird für Ben erst interessant, als sie zu einer Juwelendiebin wird. Diese Episode ist natürlich auch sehr unwahrscheinlich, was Leser des Buches schnell erkennen werden und, wie sich später herausstellt, natürlich erfunden ist. Die Planung des Diebstahls der Kronjuwelen ist ebenfalls utopisch, aber doch amüsant. Unreell: Keine kranke Oma kann im Taucheranzug die Themse heraufschwimmen! Keine Queen wird sich mit Krone, aber im Nachthemd, im Tower sehen lassen. Das wissen die lesenden Kinder auch. Vielleicht meint der Autor, dass es Kinder mehr beeindruckt, wenn selbst die Königin sich als alte Frau oft nicht verstanden fühlt. Ihre Neujahrsansprache, bei der sie die Jungen ermahnt und ihren Schlüpfer mit der Nationalflagge zeigt, soll wohl besonders witzig sein.
Vom Autor ebenfalls gut gemeint ist die Charakterisierung der Eltern von Ben. Erst als dieser verschwunden ist und sie um sein Leben fürchten, können sie dem Jungen ihre Liebe zeigen und ihm auch erlauben, einen eigenen Berufswunsch zu akzeptieren. Darin werden sich manche Leser wiederfinden.
Die Oma stirbt an Krebs und wird von der ganzen Familie in dieses Sterben begleitet und danach aufrichtig betrauert.
Es gibt noch einige Nebenschauplätze wie ein spionierender alter Nachbar, aber auch diese Episode macht das Buch nicht lesenswerter.
Obwohl die Intention des Autors, dass Kinder alte Menschen anders sehen und schätzen, begrüßenswert ist, werden Kinder das Buch wohl nicht zu Ende lesen. Es ist zu überzeichnet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.01.2016

Weitere Rezensionen zu Büchern von Walliams, David

Walliams, David

Gangsta-Oma schlägt wieder zu!

Weiterlesen
Walliams, David

Die schlimmsten Kinder der Welt

Weiterlesen
Walliams, David

Die allerschlimmsten Kinder der Welt

Weiterlesen
Walliams, David

Banditen-Papa

Weiterlesen
Walliams, David

Das Eismonster

Weiterlesen
Walliams, David

Das Eismonster

Weiterlesen