Galileo Gelilei. Ein Weltbild gerät ins Wanken CD

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• Historisches
• Religion

Teaser

In der CD werden das Leben Galileis, seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Astronomie und Physik und seine daraus entstehenden Auseinandersetzungen mit der Kirche lebendig.

Beurteilungstext

Wer ist der Mann, gegen den im Jahre 1633 ein Padre in Rom von der Kanzel wettert? Ein Mann, der die Menschen glauben machen will, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, sondern nur einer von vielen Wandelsternen, die sich um die Sonne drehen. Die Empörung dieses Geistlichen erschreckt die Zuhörer, zu denen nicht nur die Kirchenbesucher, sondern auch die Hörer der CD zählen, die gleich im ersten von neun Tracks mitten in diesem Gottesdienst landen. Der Padre braucht den Namen des Mannes nicht zu nennen, denn jeder der Kirchenbesucher weiß, von wem die Rede ist. Es ist eine Berühmtheit, der die Wissenschaft der Physik komplett umgewälzt hat und der Erste ist, der Lehrsätze durch Experimente überprüft und beweist. Doch seine Entdeckungen in der Astronomie erschüttern die kirchliche Lehre vom Aufbau des Universums und führen zum wohl berühmtesten Ketzereiprozess, der die Kirche je bewegt hat und bei dem die Hörer gleich zu Anfang Zeuge werden.
Der Name des Mannes ist Galileo Galilei, und die Zuhörer der CD sind nun wirklich neugierig und interessiert, mehr über ihn und sein Leben zu erfahren. Und dazu gibt ihnen die CD in bester Weise viel Gelegenheit.

Lebendige Hörspielszenen wie zum Auftakt, spannende Erzählungen und äußerst interessante Informationen verschiedener Sprecher wechseln einander ab. Als kompetenter Experte ist dabei Prof. Dr. Teichmann zu hören, der Physikgeschichte in München lehrt und mehr als 30 Jahre die Bildungsabteilung am Deutschen Museum in München leitete, wo er viele Versuchsanordnungen Galileis nachbauen ließ.
Die Hörer lernen Galileo als Kind kennen, begleiten ihn zu seiner Ausbildung ins Kloster, zu seinem Studium und seiner Professorentätigkeit. Sie erfahren von seinen Experimenten zum freien Fall und zur Beschleunigung, aus denen er später die Fallgesetze formuliert.
Besonders spannend wird es allerdings, als Galilei das in den Niederlanden erfundene Fernrohr bekommt, selbst Linsen zu schleifen lernt und die Leistung des Fernrohres stark verbessert.
Dies beschert ihm Ruhm und Wohlstand in Venedig. Er beginnt mit seinen Beobachtungen der Gestirne, der kleine Innenhof seines Hauses in Padua wird die erste Sternwarte der Welt. Wie Kopernikus vertritt er das heliozentrische Weltbild und verfasst seine berühmte Schrift "Der Sternenbote".

Hiermit schließt sich langsam der Kreis zum Anfang der CD, denn durch diese Aktivitäten und die Schriften dazu kommt es zu dem Ketzereiprozess, von dem der Hörer nun den Ausgang erfährt. Galileo entkommt dem Gefängnis der Inquisition nur, indem er eine Abschwörungsurkunde unterschreibt. Den Rest seines Lebens muss er verbittert im Hausarrest in seinem Haus in Arcetri oberhalb Paduas verbringen. Hier experimentiert er allerdings weiter an den Fallgesetzen. Seine Schriften werden konfisziert und verboten, erst 350 Jahre später (!) wird er von Papst Johannes Paul rehabilitiert.

Die CD ist abwechslungsreich und vermittelt den Hörern auf höchst spannende und unterhaltsame Weise so ein breites Spektrum an Wissen, ein Bild der Zeit, einen Einblick in das Leben und die Motivation eines so berühmten Mannes, die Entwicklung der Wissenschaft und die Position der machtvollen Kirche, dass sie allen Menschen ab 10 Jahren sehr zu empfehlen ist.
Sie ist zum privaten Gebrauch, aber auch im Unterricht, etwa in den Fächern Physik, Religion und Geschichte sehr gut einsetzbar.