Fuchs und Luchs. Freundschaft mit Schluckauf

Autor*in
Weber, Susanne
ISBN
978-3-7348-2870-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Reich, Stefanie
Seitenanzahl
64
Verlag
Magellan
Gattung
ErstlesebuchBuch (gebunden)
Ort
Bamberg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Luchsmädchen Lu hat einen kräftigen Schluckauf. Deshalb darf sie nicht mit, wenn ihr Vater und ihre Brüder in den Wald gehen, um Füchse zu verjagen. Ihr „Hicks“ würde sie verraten. Lu zieht nun allein los und trifft auf den Fuchsjungen Finn. Dessen Opa befreit Lu von ihrem „Hicks“, und sie hilft ihm, seine Brille zu suchen. Eine Freundschaft zwischen den normalerweise „feindlichen“ Tierarten entsteht. Die ganze Tiergeschichte wird in Reimen erzählt.

Beurteilungstext

Diese Fuchs- und Luchsgeschichte ist ein außerordentliches Vorlesevergnügen. In fröhlichen Reimen hat die Autorin eine Geschichte geschaffen, die von einer liebevollen Luchsfamilie und deren Töchterchen Lu und ihrem „Hicks“ erzählt. Weil dieser „Hicks“ so laut ist, wird Lu beim Versteckspielen so leicht gefunden. Aber sie darf auch nicht mit, wenn die Brüder in der Fuchsjagd unterrichtet werden. So geht sie alleine los und trifft im Wald den netten Fuchsjungen Finn. Der nimmt sie mit zu seinem Opa, der ebenfalls das Problem mit dem „Hicks“ hat, aber auch ein Mittel dagegen kennt. Sein Trick mit dem Wasserglas hilft tatsächlich. Lu hilft bei der Suche nach Opas Brille und kann sie dem alten Fuchs zurückgeben. Als Lu ihr Abenteuer zu Hause erzählt, sind die Erwachsenen skeptisch. Warum Luchse und Füchse sich feindlich gegen einander verhalten, wissen sie aber auch nicht zu begründen. Es war halt „schon immer so“. Doch Lu und Finn können die Bedenken der Älteren ausräumen, so dass es zu einem Besuch in harmonischer, sogar fröhlicher Atmosphäre kommt. „Fuchs und Luchs, das passt sehr gut, wenn niemand niemandem was tut.“, lautet der letzte Satz des Epilogs, der gut überleiten kann zu einem Gespräch über schlechte Gewohnheiten, Vorurteile und Intoleranz. Die Geschichte überzeugt auch damit, dass durch das gegenseitige Kennenlernen Vorurteile abgebaut und falsche Überlieferungen ausgeräumt werden. Wie die Tierfamilien beweisen, ist ein friedliches, ja freundschaftliches Miteinander möglich. Als Anhang gibt es außerdem noch ernstzunehmende Ratschläge, wie man gegen einen üblen „Hicks“ vorgehen kann. Inhaltlich ist diese Tiergeschichte sehr gelungen. Doch was sie darüber hinaus noch besonders macht, ist, dass sie durchgehend in Reimen erzählt wird. Reimtechnisch und metrisch sind die Verse korrekt und sorgen für ein ausgesprochenes Vorlesevergnügen. Sie arbeiten viel mit direkter Rede und sind sprachlich durchweg kindgerecht und sehr eingängig. Bei mehrmaligem Vorlesen dürften manche Kinder schon einige Texte auswendig vortragen können. Auch die Illustrationen strahlen viel Heiterkeit aus und bilden die Textaussagen genau ab. Die Tierfiguren lehnen sich optisch an Walt Disney an. Doch das ist reine Geschmackssache.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 06.05.2023