Frida schafft Frieden

Schlagwörter

• Freundschaft
• Frieden
• Krieg
• Streit/Konflikt

Teaser

In diesem Antikriegsmärchen verhindert die kleine Königstochter Frida den Angriffskrieg ihres Vaters auf das Nachbarland mit einer geschickten Strategie. Sie zwingt ihn so zum Nachdenken und schlussendlich zum Einlenken und zur Aufgabe seines Vorhabens.

Beurteilungstext

Anne Hassel als Autorin und Eva Künzel als Illustratorin führen die (Vor-)Lesenden in die Welt des Märchens ein, indem sie die zwei Länder vorstellen, die seit Langem in Frieden leben und nur durch einen Fluss (mit Brücke) getrennt werden. Aus einer Laune heraus will Fridas Vater, der König Hektor, sein Land vergrößern, zu Ungunsten des vielfarbigen Nachbarlandes.

Seine Tochter erkennt die Gefahr und die Folgen eines Krieges und sabotiert den - von den Ministern abgesegneten – Einmarsch. Die dunkel gekleideten Soldaten ziehen auf, von schwarzen Raben begleitet, doch ihre Gewehrsalven lassen wider Erwarten das Nachbarland in wunderschönen, bunten Farben erstrahlen. Auch die Panzer und Raketen können nichts ausrichten, denn Frida vertauscht mit einigen Helfern die scharfe Munition gegen Schokolade und Feuerwerkskörper. König Hektor ist darüber sehr erzürnt und verbannt seine Tochter ins Nachbarland. Aber schon bald wünschen sich nicht nur er, sondern massiv auch sein Volk, das für Fridas Meinung und ihre Wiederkehr auf die Straße geht und protestiert, das Königskind zurück, so dass wieder Freude, Liebe und Zuversicht in das Land einziehen können.

Die Moral dieses Märchens: „Es lohnt sich immer, sich für den Frieden einzusetzen“, wird noch einmal auf der letzten Seite verdeutlicht, indem dieser Slogan (verkörpert durch das Peace-Zeichen) in die heutige Zeit transferiert wird. Dorthin passt dieses Bilder-/Lesebuch gut, denn gerade nach dem Beginn des Ukraine-Krieges darf das Thema Krieg und Frieden nicht ausgespart werden.

Anne Hassel und Eva Künzel gehen in diesem Buch eine gute Symbiose ein. Ohne die fantasievollen Zeichnungen (z. B. einen Wal als Gepäckbote, eine Schnecke als Heißluftballon oder die Friedenstaube, die am Schluss ihre Freiheit wiedererlangt hat) wäre dieses Buch viel weniger aussagekräftig. Schon das gelungene Cover zeigt die mutige Frida vor einem Panzer und einer Sprechblase, die die Form einer Friedenstaube trägt. Auch die Farben weiß Eva Künzel sehr gut einzusetzen. So stehen die dunklen für Krieg und Bedrohung (auch durch die schwarzen Raben) und die hellen, bunten für Freude und Zuversicht.

Dieses Buch ist sicherlich für Kinder im Grundschulalter geeignet. Allerdings ist die Schrift für Leseanfänger sehr klein und der Text zu lang, deshalb empfehle ich es eher als Vorlesebuch, zumal viele Sprechanlässe darin zu finden sind (s. das Thema Tod auf Seite 6). - Anne Hassel wurde 1946 in Miltenberg geboren und schreibt seit 1994 als freiberufliche Autorin Kinderbücher, Krimis und Theaterstücke. Eva Künzel ist 1990 in Hamm geboren und betätigt sich seit 2014 ebenfalls freiberuflich als Illustratorin. Beide haben bereits an mehreren Kinderbüchern des Alibri-Verlags zusammengearbeitet.