Frerk, du Zwerg!

Autor*in
Heinrich, Finn-Ole
ISBN
978-3-8270-5476-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Flygenring, Rán
Seitenanzahl
91
Verlag
Berlin Verlag
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nichts wünscht sich Frerk sehnlicher als einen Hund, einen richtig großen, einen Wolfshund am liebsten. Mit so einem Beschützer könnte sich Frerk wehren gegen Andi Kolumpeck, gegen morgens Müsli, gegen uncoole Anziehsachen und gegen die Kinder, die immer “Frerk, du Zwerg” brüllen. Stattdessen findet Frerk plötzlich ein Ei, das bellen kann. Noch erstaunlicher ist, was aus dem Ei schlüpft: fünf wuselige schwatzhafte Minimonster. Und die bringen Frerks Verhalten aber ganz gehörig auf Trab.

Beurteilungstext

Auf dem Titelbild bleckt ein freundlicher Wolfshund die Zähne, ein allzu brav gestyltes Kind lächelt den Betrachter an - aber was suchen da diese klitzekleinen Monster, die über den ganzen Bucheinband im Fell des Wolfshunds herumwuseln? Neugierig ob dieser Vorstellung taucht man in die Geschichte ein und erfährt, dass Frerk, zweitkleinster Junge in seiner Klasse, mit seinem etwas ungewöhnlichen Namen gehänselt wird. Denn was reimt sich schon auf Frerk - Zwerg natürlich. Aber andere Kinder müssen sich auch unschöne Reimwörter zu ihren Vornamen gefallen lassen, das gehört schon zum Rühmkorfschen Volksvermögen. Bedenklicher erscheint jedoch sowohl in der Schule als auch zu Hause, dass Frerk in eine Rolle hineingedrängt wurde, die ihm selber überhaupt nicht behagt. In der Familie ist es die dominante Mutter, die Frerks Aussehen von der Seitenscheitelfrisur bis zu der überkorrekten Kleidung bestimmt. Auf dem Schulweg, in der Schule, gerät Frerk schon in die Rolle eines Mobbing-Opfers. Zum Glück ist der kleine Protagonist mit einer gehörigen Portion Phantasie ausgestattet und kann sich von der Rolle des Muttersöhnchens und Mobbingopfers emanzipieren. Dabei helfen ihm fünf winzige, anarchisch agierende Minimonster. Die fünf völlig unkonventionellen Zwerge, die Frerk aus einem gefundenen Ei mehr aus Versehen ausbrütet, krempeln Frerks Alltag völlig um. Sie sind nicht leise, sie machen Quatsch, sie rülpsen, bringen Chaos in das Kinderzimmer und schnipseln Frerks Frisur. Von der Idee her ist es amüsant, dass es ausgerechnet fünf winzige, chaotische Zwerge sind, die Frerk, dem Zwerg, helfen sich zu behaupten und aufzubegehren gegen Zwänge. Der träumerische introvertierte Junge entdeckt seine Möglichkeiten, wird aktiv und wehrt sich. Dabei geht es stellenweise recht deftig zu. Die quirligen Minimonster haben Frerks Phantasie, seinen Sprachwitz aktiviert. Ihre Empfehlungen, “lass krachen, fetz weg, leg los” und “quatsch zwergisch” erweisen sich als Volltreffer. Das muss der verdutzte Andi Kolumpeck einsehen, als er Frerk wieder einmal das Frühstück abziehen und ihn mit dem Kopf in den Sand drücken will. Völlig verschreckt trollt er sich und Frerk triumphiert: “Brät! Brät!” Die zwergische Umgangssprache ist halt gewöhnungsbedürftig und gleichzeitig amüsant: “krach drupf murl”.
Die isländische Illustratorin Rán Flygenring hat die Erzählung mit kongenialen Zeichnungen versehen, die ebenso skurril-anarchisch daherkommen wie Frerks Minimonster. Die Zeichnungen sind durchweg in Schwarz-Weiß gehalten und zeigen vor einem großflächigen, einfarbigen Hintergrund sehr deutlich Charaktere und Stimmungen. Eine nette Geste ist es, auf den letzten Seiten des Buches den Autor und die Illustratorin in launigen Worten vorzustellen. Wer neugierig geworden ist, kann über die E-Mail Adressen noch mehr über Herrn Heinrich und Frau Flygenring erfahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ilo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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