frei schwimmen

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• Emanzipation

Teaser

Cols erste und größte liebe hat sich von ihr getrennt. Sie ist am boden zerstört und baut sich mühsam mit hilfe ihrer freundinnen wieder auf. Am ende aber überholt sie sogar noch ihren ex.

Beurteilungstext

Als erstes fällt mir die sprache auf: selten habe ich ein sprachlich so genaues jugendbuch gelesen. Nicht nur alltagssprache, modeausdrücke, sondern auch diskussionen und reflexionen treffen absolut zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses buch in wenigen jahren - wie es so vielen jugendbüchern geht - nicht mehr lesbar ist. Hier haben mindestens die übersetzer ganze arbeit geleistet und ein zeitlos gültiges jugendbuch geschrieben über ein mädchen, dass am boden zerstört ist und sich glaubhaft langsam wieder aufbaut. Ihre beiden freundinnen leisten dabei erhebliches an aufbauarbeit, die eine, weil sie ähnliche erfahrungen gemacht hat, die andere, weil sie sich scheut, ihre eigenen probleme anzugehen. Dass die jungen dabei nicht gut weg kommen, ist nur bedingt richtig. Auch sie sind differenziert dargestellt, haben andere, aber entsprechende probleme und sind nicht so leicht bereit, sich in frage zu stellen. Aber auch sie müssen federn lassen und ihren weg finden. Es gibt keinen bösewicht, sondern nur unterschiedliche verhaltensweisen und -erwartungen.
Durch die beispiele wird dem leser resp. der leserin vor augen geführt, wie man versuchen kann, eine trennung in den griff zu bekommen, ohne sich selbst aufzugeben. Gerade die protagonistin stellt einen typischen fall von unfähigkeit zur trennung dar. Es ist mit viel temperament, rückschlägen, diskussionen usw. verbunden, dass sie erkennen kann, wie sie sich in zukunft verhalten kann ohne sich aufzugeben.