Frau Honig und das Glück der kleinen Dinge

Autor*in
Bohlmann, Sabine
ISBN
978-3-522-50628-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tourlonias, Joelle
Seitenanzahl
223
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Weil Frau Kramer - schwanger mit dem sechsten Kind - liegen muss, kümmert sich Frau Honig um die Kinder. Die bringt neue Lebensfreude in die Familie - und nutzt dabei ganz diskret ein bisschen Zauberkunst.

Beurteilungstext

Das Ehepaar Kramer hat bereits fünf Kinder, das sechste ist unterwegs. Zu wenig Platz in dem gemieteten, schäbigen Häuschen, zu wenig Geld durch Herrn Kramers Arbeit als Bäcker, und jetzt auch noch zu wenig Zeit für die Kinder, weil Frau Kramer liegen muss: Die Familie geht auf dem Zahnfleisch. Da steht Frau Honig vor der Tür, einfach so, und bietet an, die Kinder zu betreuen. Sie bringt frischen Wind in den Alltag und macht Unmögliches möglich - schließlich hat sie magische Kräfte.
Die Kinder der Familie Kramer sind wohlerzogene Außenseiter. In der Schule werden sie für ihre Kleidung gehänselt, die 15-jährige Lena bekommt immer schlechtere Noten, weil sie zuhause die Mutterrolle übernommen hat und total überlastet ist. Frau Honig räumt mit den Kindern den Garten auf, pimpt mit ihnen alte Klamotten mit Fransen oder Aufnähern auf und backt mit ihnen Pfannkuchen. Die Stimmung steigt, die Kinder haben eine tolle Zeit. Dann verliert der Vater seinen Arbeitsplatz. Frau Honig hat auch hier eine Lösung: Aus dem vollgestellten Anbau des Hauses will sie ein Café machen. Dank Frau Honigs Zauberkraft wird das Cafe zu einem Treffpunkt, an dem die Menschen glücklich sind.
Kernthema des Buches ist das vermittelte Familienbild: Ein guter Vater ist fleißig und sorgt für das Einkommen, kümmert sich aber in seiner Freizeit auch liebevoll um die vielen Kinder. Die Mutter schmeißt den Job zuhause, hat aber nebenbei noch Zeit, im Cafe zu helfen. Sechs Kinder sind eine tolle Sache, wenn sie erwünscht sind, da ist es Schicksal, wenn die Mutter ob der vielen Schwangerschaften beim sechsten Kind wochenlang liegen muss, und Geldmangel ist kein Grund, unglücklich zu sein. Diese Darstellung hat mit dem Alltag in unserer Gesellschaft wenig zu tun. Zwar werden im Buch Probleme angesprochen, die angebotenen Lösungen funktionieren allerdings allesamt nur dank Frau Honigs magischer Fähigkeiten.
"Frau Honig und das Glück der kleinen Dinge" ist eine klischeehafte Erzählung, die ein verklärtes Familien- und Weltbild propagiert, das nur wenig mit der Erfahrungswelt der Zielgruppe und mit der Gesellschaft, in der sie lebt, gemeinsam hat. Die Geschichte ist nett zu lesen, bietet aber ansonsten wenig inhaltliche Tiefe.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

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