Frau Drosselmann

Autor*in
Wilkon, Józef
ISBN
978-3-85581-377-3
Übersetzer*in
Jöhling, Wolfgang
Ori. Sprache
Polnisch
Illustrator*in
Wilkon, Jozef
Seitenanzahl
28
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Frau Drosselmann ist die Frau von Herrn Drosselmann. Die Geschichte ihrer Liebe, die auch eine Geschichte unterlassener Worte ist, wird in künstlerisch reizvollen Bildern und in poetischer Sprache erzählt.

Beurteilungstext

Als Herr Drosselmann der von seinem Gesang faszinierten Drosselfrau endlich zuflötet. “Ich liebe dich!”, wird sie zu FrauDrosselmann. Zusammen bauen sie ein Haus und ziehen ihr Junges auf. Unermüdlich begleitet Frau Drosselmann ihren Mann auf Konzertreisen und erträgt es geduldig, dass er immer weniger Zeit für sie erübrigen kann. Eines Tages ist Frau Drosselmann nicht mehr da, und Herr Drosselmann ist allein. Nur ihr frohes Tirilieren hört er noch immer.
In die literarische Form einer Fabel gekleidet, in deren Mittelpunkt ein Drosselpärchen steht, wird in wundernschönen, warmherzigen Bildern und anrührendem Text die uralte Geschichte der Menschen von Liebe, Glück und Vergänglichkeit erzählt. Józef Wilkon, der vor allem als Maler und Illustrator bekannte polnische Dichter versieht sein Buch fast unanuffällig mit einer Widmung, die nur aus den zwei Worten “Meiner Frau” besteht. Die ein wenig wehmütige, aber an keiner Stelle weh-leidige Geschichte zieht zusammen mit den atmosphärisch eindrucksvollen Bildern unwillkürlich in Bann und liest sich wie eine Huldigung an vergangene Zeit. Der im Text immer wiederkehrende Wunsch, “So bleib doch!”, “Bleib bitte!”, reicht aus, um Gefühle der Freude, der Liebe, des Glücks zu vergegenwärtigen, die junge Leser und Betrachter nachempfinden und in den Bildern entdecken können. Der Autor vermeidet alles, was an poetisierende Überhöhung erinnern würde. Er verzichtet weitgehend auf die in der Empfindsamkeitsliteratur so beliebten Eigenschaftswörter und verwendet fast ausschließlich die Sprache des Alltags, der sich der Übersetzer aus dem Polnischen in einfühlsamer Weise anschließt. Mit “Frau Drosselmann” liegt eine besondere Kostbarkeit im Bilderbuchbereich vor.

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Diese Rezension wurde verfasst von wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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