Frau auf bloßen Füßen

Schlagwörter

• Angst
• Flucht
• Gewalt

Teaser

Die ruandische Autorin Scholastique Mukasonga erinnert sich an ihre Mutter Stefania. "Die Frau auf bloßen Füßen" ist eine Liebeserklärung an eine starke Frau, deren Obsession es war, ihre Kinder zu schützen.

Beurteilungstext

„Frau auf bloßen Füßen“ von Scholastique Mukasonga ist eine Hommage an eine ruandische Mutter. Die Autorin, geboren 1956 in Ruanda, erlebte in ihrer Kindheit die Gewalt des ethnischen Konfliktes. Eben diese Erlebnisse werden in diesem Buch schonungslos erzählt. Mukasonga verarbeitet das Miterlebte in ihren Romanen, welche vielfach ausgezeichnet wurden. Die „Frau auf bloßen Füßen“ ist die Mutter Stefania der Autorin. Im Buch wird fast auf jeder Seite von einer ständigen Angst gesprochen, welche die fürsorgliche Mutter stets umgibt. Als Kind beschreibt Mukasonga das liebevoll umsorgte Haus, jedoch auch die Gewalt, welche ständig um sie herum passierte. Stefania wird als sehr starke Frau beschrieben. Den einzigen Willen, den Schutz ihrer Kinder, sollte sie bekommen. Mukasonga lebt heute mit ihrem Mann in Frankreich. Ihre Mutter stirbt jedoch bei einem Völkermord, zusammen mit 36 anderen Familienmitgliedern, 1994 in Ruanda. Somit liest man dieses Buch mit sehr viel Verständnis. Es ist eine Liebeserklärung an die eigene Mutter, die Kindheit und Dankbarkeit an das Leben. Für alle Unwissenden ist es eine Mahnung und Erinnerung, welche nur schwer zu verarbeiten ist.
Das Lesen des Buches fiel mir persönlich sehr schwer. Mir fehlte der Zugang zu der im Buch angesprochenen Thematik, die meines Erachtens auch sehr komplex für das Verständnis von Jugendlichen ist. Trotz dessen ist es eine bewegende Kindheitsgeschichte. Der Überlebenskampf der Mutter ist sehr nah und schonungslos beschrieben. Für Interessierte kann ich eine Empfehlung aussprechen.