Franz die Wanz und Jack der Zeck

Autor*in
Darer, Harald
ISBN
978-3-7117-4030-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Vogel, Sibylle
Seitenanzahl
48
Verlag
Picus
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
Wien
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Reimgeschichte mit Jack und Franz, die eine wundervolle Freundschaft mit allen geschmähten Insekten verbindet.

Beurteilungstext

Die extravagante Pudeldame Liese entfährt ein Schreck, denn nah vor ihr sitzt ein Zeck und will sich sichtlich an ihr laben. Für den hungrigen Jack ist dieser Aufschrei eine Enttäuschung. Schon wieder jemand, der ihn ein „Ungezieferding“ nennt und angeekelt flieht.
Sein Hunger ist so riesig wie die Enttäuschung, niemand will ihn saugen lassen. Glücklicherweise hoppelt ein Hase vorbei und dem Zeck gelingt der Sprung ins Löffelohr. Doch bevor er seinen Hunger saugend stillen kann, kommt ihm Franz, die Wanze, dazwischen. Er sitzt auch in den Löffelohren und will sich laben.
Der Franz ist gut vernetzt und auf dem Hasen gelangen sie zu allerlei Getier, das wir Menschen ungern an uns heranlassen. Am Waldesrand am See wird aller Hunger gestillt, denn Menschen treffen sich zum Baden und Grillen und der Schmaus ist für alle ganz erbaulich. Satt und müde kommen Franz und Jack auf der Kuhhaut zum Chillen. Derweil die Menschen sich jucken und kratzen.
Darers Reime kommen leichtfüßig daher, die Geschichte ist ein Bravourstück in Bild und Text zum Schmunzeln und Nachdenken. Wanze und Zecke, Tierchen, die in vielen Menschen Furcht und Ekel hervorrufen, werden hier zu sympathischen Tierchen, die eben saugen müssen um zu leben. In verschiedenen Reimformen erzählt der Autor sehr lebendig von der innigen Freundschaft zwischen Zecke und Wanze und bringt sie uns auf eine Weise näher, wie wir es noch nie gesehen haben.
Dafür sorgen auch die originellen Zeichnungen von Sibylle Vogel. Sie setzt den sprachlichen Humor treffend um und gibt Franz und Jack einen menschlichen Look, ohne sie zu verniedlichen. Die Bilder beziehen das Sprachspiel mit ein, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Die Geschichte wird zum ausgefallenen Spaß, liest man sie laut vor und lässt sich vom Rhythmus treiben.
Wenn man unbedingt will, kann man ein Gleichnis zur menschlichen Gesellschaft finden - aber das drängt sich nicht auf. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann saugen sie noch heute!“

Anmerkung

Für die Grundschule bis zur vierten Klasse ein kurzweiliges Vergnügen. Zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von Han; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 31.03.2023