Frankly in Love: Frank liebt Joy. Joy liebt Frank. Das erzählen sie jedenfalls ihren Eltern.

Autor*in
Yoon, David
ISBN
978-3-570-16575-1
Übersetzer*in
Max, Claudia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
496
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Frank Li ist Sohn koreanischer Eltern, die in die USA eingewandert waren. Für sie kommt es nicht in Frage, dass er eine nicht-koreanische Freundin hat. Als Frank sich in Brit verliebt, findet er einen Trick – gemeinsam mit seiner koreanischen Freundin Joy spielt er seinen Eltern vor, er sei mit Joy befreundet und erhält deshalb die Genehmigung auszugehen. Auch Joy profitiert von diesem Abkommen, denn auch sie hat einen Freund, den die Eltern nicht akzpetieren.

Beurteilungstext

David Yoon (der Ehemann der Bestseller-Autorin Nicola Yoon) verarbeitet in diesem Debütroman viele autobiographische Erinnerungen seiner koreanisch-stämmigen Familie. Die Thematisierung des Rassismus in den Einwandererfamilien, die Fragen der Zuordnung von Nachkommen zu einer bestimmten Kultur, aber natürlich auch der Rassismus der Umgebung – all dies wird hier gut auf den Punkt gebracht. Es wird deutlich, dass auch die Einwanderer Integration verhindern, indem sie sich auf ihre Community zurückziehen, wo es vor allem darum geht, wer nach der Immigration den größten gesellschaftlichen Aufstieg vorzuweisen hat. Das lässt auch über die negativen Seiten des Buchs hinweglesen. Das wäre zum einen die Vorhersehbarkeit des Plots, aber auch die Langatmigkeit, mit der Yoon manche Szenen darstellt. Störend ist schließlich, dass Yoon seinen Protagonisten etwas larmoyant auftreten lässt. Er sucht kein Gespräch mit seinen Eltern, weder als er mitbekommt, dass sie seine Schwester verstoßen, weil sie sich mit einem Afroamerikaner eingelassen hat. Noch, als er selbst unter ihrem Rassismus und ihrer Verbohrtheit leidet. Er, der kaum Koreanisch spricht, wird von seiner Umgebung immer wieder in die „koreanische Ecke“ geschoben, obwohl er selbst doch eigentlich nur ein ganz normaler Amerikaner sein möchte. Auch das Eintauchen in die koreanische Kultur, in der er sich erstmals nicht als Außenseiter wahrnehmen muss, misslingt demnach ebenso wie das in die amerikanische. Der Roman ist für eine Klassenlektüre zu lang, ist aber als Privatlektüre sicher zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 04.09.2020

Weitere Rezensionen zu Büchern von Yoon, David

Yoon, David

Frankly in Love

Weiterlesen
Yoon, David

Frankly in Love

Weiterlesen