Frag nicht nach meinem Namen

Autor*in
Casta, Stefan
ISBN
978-3-596-85312-0
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
316
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Beinahe hätte Victor das Mädchen, das plötzlich auf die Lichtung tritt erschossen, als er auf einen Rehbock anlegt. Mit diesem Tag ändert sich einiges in Victors Leben, denn das Mädchen, das in eine benachbarte Pflegefamilie sollte, bleibt bei ihm und seinen Gasteltern. Das Leben verändert sich, weil das Mädchen ganz anders ist als “normale” Menschen.

Beurteilungstext

Zunächst fällt auf, dass “das Mädchen” zwar Namen hat - genauer gesagt drei verschiedene - aber die spielen keine große Rolle. Das Mädchen ist “das Mädchen” und tritt eines Tages ganz unverhofft in das Leben von Victor, der sie auf der Jagd beinahe erschießt, als sie ihm in die Schussbahn läuft. Victor nimmt sie mit nach Hause zu Brigitte, der Opersängerin im Ruhestand und deren Lebensgefährten Gustavo, bei denen er wohnt. Ein sonderbares Verhältnis entspinnt sich - angespannt zwischen Brigitte und dem Mädchen, freundschaftlich zwischen ihr, Gustavo und Victor.
Es wird bald klar, dass sie eigentlich in eine Pflegefamilie in der Nachbarschaft soll, doch dort will sie nicht hin. Sie vertraut Victor und will bei ihm bleiben.
Immer wieder taucht der eigentliche Pflegevater, das Jugendamt und die Polizei auf, die sie holen wollen, doch sie bewaffnet sich mit Gustavos Gewehr und schießt auf alle, die ihr zu nahe kommen. Interessanterweise bleiben alle Versuche, sie dort wegzuholen, halbherzig, es gibt keine Konsequenzen, weil sie auf Leute schießt und als Brigitte sie schließlich sogar versteckt und verleugnet, passiert auch nichts. In dieser Hinsicht ist die Geschichte wenig realistisch.
Hintergründe ihres Lebens bleiben zunächst völlig offen, der Leser erfährt zwar, dass das Mädchen in zahlreichen Pflegefamilien war, nicht jedoch warum. Erst zum Schluss werden verwandtschaftliche Verhältnisse offen gelegt und das Mädchen kann über sein Leben sprechen.
Aber es geht offenbar auch mehr um die Entwicklung der Gemütslage des Mädchens, das sich Victor gegenüber immer mehr öffnet, ihm mehr vertraut, ohne dass daraus eine Liebesbeziehung wird. Schließlich wird ihr Name - Nora Jankulowski - doch noch wichtig. Nora ist nämlich - und das scheint erwiesen - die Enkelin von Brigitte, die auf einer langen Suche nach dem Tod ihrer Mutter endlich ihre Großmutter gefunden hat. Damit gibt es ein versöhnliches Ende einer Geschichte, die vom Stil her gewöhnungsbedürftig, aber außerordentlich spannend, phantasievoll und blumig formuliert, den Leser fesselt bis zur letzten Seite. Ein ungewöhnliches Buch!!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CJM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Casta, Stefan

Casta, Stefan

Die kleine Hummel baut ihr Nest

Weiterlesen
Casta, Stefan

Auf der Hummelwiese

Weiterlesen
Casta, Stefan

Das kleine Hummelbuch

Weiterlesen
Casta, Stefan

Auf der Hummelwiese - Das große Herbarium

Weiterlesen
Casta, Stefan; Fagerberg, Maj

Auf der Hummelwiese. Das große Herbarium

Weiterlesen
Casta, Stefan

Das kleine Hummelbuch

Weiterlesen