Fox Runner. Die Macht der Verwandlung

Schlagwörter

• Abenteuer
• Außenseiter
• Freundschaft
• Tiere

Teaser

Wer auf der Suche nach einem spannenden Buch für Vielleser ist, sollte „Fox Runner. Die Macht der Verwandlung“ wählen. Hier gibt es bewährte Zutaten für einen Schmöker: Ein einsamer Junge entdeckt eine besondere Fähigkeit, kommt auf eine Art magische Schule und muss einem Bösewicht das Handwerk legen.

Beurteilungstext

Was sehr nach einem Harry-Potter-Abklatsch klingt, ist mehr. Ali Sparkes gelingt es, glaubhafte Charaktere, einen stimmigen Plot und eine ganz eigene Welt zu erschaffen.
Im ersten Teil des Buches schimmert das Aschenputtel-Motiv durch: Im Mittelpunkt steht Dex, der mit der wenig geliebten Stiefmutter und einer nervigen jüngeren Stiefschwester lebt. Der Vater fehlt ihm, er arbeitet weit entfernt. Zu diesem Unglück kommen Mobber an der Schule. Die Autorin nimmt sich Zeit, um die Hauptperson, die Lebensumstände und die Gefühle (viel unterdrückte Wut) vorzustellen.
In einer Notsituation verwandelt sich Dex in einen Fuchs. Die Verwirrung, die das bei ihm auslöst, ist glaubhaft geschildert. Er wird durch Mitarbeiter des Bildungsministeriums entführt, sie eröffnen ihm, dass er ein COLA (Child of Limitless Ability / Kind mit grenzenlosen Fähigkeiten) ist und bieten ihm an, dem COLA-Club im Internat in Cornwall beizutreten. Dort entdeckt Dex eine neue Welt, findet neue Freunde, stößt auf Rätsel und Geheimnisse.
Eine Stärke des Buches ist, dass es nicht allein um Abenteuer geht. Die Motive der handelnden Personen sind komplex. Es geht um Freundschaft, um Schwächen, Ängste und die Gefahr, die von immer wieder unterdrückten Gefühlen ausgeht. Sparkes ist erfahren genug, viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden zu lassen und so für Spannung zu sorgen. Das Buch liest sich flott weg, weil sich beschreibende Szenen, die Gedankenwelt von Dex sowie dialogische Elemente harmonisch abwechseln. Darüber hinaus gibt es stets eine Prise Humor: witzige Momente, sog. Comic Relief, befreien in ernsten, spannenden oder traurigen Szenen. Schön auch, dass am Ende nicht alles aufgeklärt wird, einige Fragen bleiben für die kommenden Bände offen.