Forever kann mich mal

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Familie
• Freundschaft
• Gefühle
• Liebe

Teaser

Die 14-jährige Flora reiht in diesem atemlos erzählten Tagebuch ihre heftigen Gefühlsschwankungen aneinander, die von Verliebtheit, Trennungen, Freundschaft, körperlichen und anderen Unzulänglichkeiten einer Pubertierenden handeln. Dieser Einblick in ihr Leben bekommt durch die Entwicklung eines Schultheaterstücks, in dem sie mit ihrem heimlichen Schwarm Toby und dem Klassenclown Maik magische Bäume spielen muss, einen Rahmen. Aus ihrer Sicht hält die Rolle viele nahezu unüberwindliche Herausforderungen bereit, von denen sie obendrein auch zahlreiche in ihrem Familienleben bewältigen muss.

Beurteilungstext

Die Autorin Nicole Mahne lässt Flora als Ich-Erzählerin ihre Situation glasklar, in einer flapsigen, oft sarkastischen Sprache, analysieren. Die nur scheinbar wenig emphatische Flora vertraut ihrem Tagebuch ihre Gefühle für ihren Schulfreund Toby, ihren Ärger über die Trennung ihrer Eltern und die Schwangerschaft der neuen Freundin ihres Vaters, die Nervereien einer Freundin, die Intrigen ihrer Gegenspielerin Julia und die Annäherungen des lustigen Mitschülers Maik an. Sie erlebt in kurzer Zeit ein wahres Gefühlschaos, das sie mit einer gewissen Schroffheit und auf eine schnoddrige Art zu meistern versucht. Unterstützt wird dieser Eindruck durch ihre Beschreibung ihres Äußeren, denn sie trägt Schlabberpullis mit Mütze und hat viele Pickel auf der Stirn.

Anders als erwartet, muss sie schnell erkennen, dass das Schicksal nicht in Stein gemeißelt ist, ein „forever“ nicht vorprogrammiert werden kann und sollte. Gerade die Pubertät hält viele Überraschungen bereit. Die Autorin will den Lesenden zeigen, dass vermeintliche Rückschläge stark machen können und ein genaueres Hingucken in der Wahl seiner Freunde von Vorteil sein kann. Was zunächst als unglückliche Liebesgeschichte einer Pubertierenden dahinzuplätschern scheint („Veränderungen sind scheiße“), entwickelt sich schnell als Sog, der scheinbar fest verankerte Tatsachen auf den Kopf stellt und wichtige Entscheidungen von der Protagonistin abverlangt.

In diesem Buch befinden sich viele tiefgründige Lebensweisheiten für Jugendliche, die durch Floras lockere Art immer authentisch bleiben. Sicherlich sorgt vor allem die von Nicole Mahne benutzte Sprache dafür, dass sich Jugendliche in der Problematik wiederfinden können. Da das Buch bis auf ein paar spärlich gezeichnete Post-its ohne Bildmaterial auskommt, muss die Autorin mit der Sprache bei den Jugendlichen (ab 12 Jahren) punkten und das kann sie. Sie hat Germanistik, Linguistik und Pädagogik studiert und sich auf die Erzählkunst spezialisiert. Seit 2006 arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin. Im Südpol-Verlag sind bereits mehrere Kinderbücher von ihr erschienen.

Die Farbgebung (pink und pastellgrün) des Einbands wird Jungen von einem Kauf abhalten, obwohl der Südpol-Verlag ausdrücklich beide Geschlechter anspricht. Ist das Interesse an diesem Buch jedoch erst einmal geweckt, wird es Jugendliche ab 12 Jahren begeistern.