Florenturna: Die Kinder der Nacht
- Autor*in
- Lange, Kathrin
- ISBN
- 978-3-596-85323-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 416
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Italien im frühen 16. Jahrhundert. Als ein geheimnisvoller Reiter ins Dorf kommt, wird das Leben des elfjährigen Bauernbubs Girolamo völlig auf den Kopf gestellt. Von einem ominösen Monster gejagt, schlägt er sich nach Florenz durch, wo er bald erfährt, dass sein bisheriges Leben eine Lüge war: Er ist Mitglied einer kleinen, quasimagisch begabten und verfolgten Elite aus einer Parallelwelt! Damit beginnt der Kampf gegen deren bösen Usurpator, der nach unserer Welt giert…
Beurteilungstext
Um manche Interjektionen beneidet man die englische Sprache: Ein langgezogenes “Duh!” signalisiert dem Gegenüber etwa, dass seine eben getätigte Aussage nicht sonderlich intelligent war, und ein lustlos herausgepresstes “Meh!” drückt überdeutlich aus, dass das Objekt der Betrachtung von so überragender Uninteressantheit geprägt ist, dass es keiner weiteren Silbe würdig ist.
Beide Worte vermisst man, will man “Florenturna” beschreiben: Der Fantasy-Weltentwurf ist unter einer dünnen Oberfläche banal bis harmlos, die Autorin tappt in die beliebte Falle, seit Jahrzehnten zum Klischee geronnene Tropen mangels Genrevertrautheit neu entdecken zu wollen. Aber auch als historischer Roman kann “Florenturna” nicht überzeugen, bleiben doch gerade die geschichtlichen Figuren, allen voran Hieronymus Bosch und Savonarola, blass.
Nicht nur ist die Handlungsentwicklung recht vorhersehbar, auch die Charakterzeichnungen bisweilen ärgerlich: Der zu Beginn so gewalttätige Vater Girolamos rechtfertigt sein Handeln später damit, dass er dessen besondere Fähigkeiten eben unterdrücken wollte: “Sie waren notwendig” sagt er zum Schluss über die Prügel, worauf alles wieder in Ordnung ist und man dem Cliffhanger entgegenstrebt. Duh. Meh.