Fliegende Zeilen ein poetisches Spiel um Sinn und Unsinn

Autor*in
Kobbert Max J.& Herbst, Alexander
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Küsters, Kirsten
Umfang
Verlag
Gattung
Digitale MedienLyrik
Ort
Kempen
Jahr
2014
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
21,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In der stabilen, repräsentativen, mit kreuz und quer fliegenden Versszeilen bedruckten Spiel -Box (ca. 26 x 20 x 5 cm) ist ein ein Würfelspiel verpackt, das zum kreativen Umgang mit Sprache und Literatur animiert. “Aus Zeilen bekannter Dichter müssen blitzschnell nach Zuordnung einer Themenstellung neue kreative Texte geschrieben werden. Goethes Naturlyrik wird so spontan zum Krimi und aus den Klangbildern Christians Morgensterns entsteht ein Märchen...”

Beurteilungstext

Wer mitspielen will, muss versuchen zu dichten.
(“Alle Spieler (3 bis 6) dichten gleichzeitig. Wer unter Zeitdruck die besten Ideen entwickelt, sammelt die meisten Punkte und wird Meister der fliegenden Zeilen.” Die Box enthält zu diesem Zweck ein Versverzeichnis mit 216 Zeilen und einem umfangreichen Quellenverzeichnis im Anhang, 30 Bewertungs- und 5 Aufgabenkarten, 6 Notizblöcke, 1 Sanduhr, 1 Würfel. Die Verszeile sowie die Aufgabenstellung (Thema für die Umformung)) werden jeweils erwürfelt. In Kombination beider Sprachfragmente ist aus der Verszeile heraus in 90 Sekunden (Sanduhr!) eine neuer, kurzer Text zu verfassen, der von den Mitspielern eingeschätzt wird.)
Die Punktbewertung von 1 bis 5 - erinnert an die Zensurenskala in der Schule!!! Nicht jeder schreibt gut und gern. Es ist möglich, dass mancher aus Angst vor der Blamage das Mitspielen verweigert und lieber erst einmal zuhört. Deshalb ermutigt die Banderole auf der der Verpackung zum Mitmachen, indem sie verschiedene Spielertypen anspricht: “Versschmiede, Anekdotensammler, Sprachakrobaten, Maulhelden, Musenküsser, Stifterassler, Süßholzraspler, Freestyler, Dichter, Lyriker, Erzähler, Fabulierer, galante Redner, charmante Verführer, Sprücheklopfer.”
Die im Regelwerk vorgestellten Beispiele verweisen nachdrücklich auch auf Nonsens - Texte als ein Ergebnis der Sprachspielereien: ” ein witziger Reim auf Rilkes düstere Verse... Eine blutige Geschichte hinter Goethes idyllischer Naturlyrik...” Inhaltlich geht es also darum, situativ, blitzschnell, kurz und bündig mit einer kreativen Idee auf ein vorgegebenes Rahmenthema schriftlich zu reagieren.
Deutschlehrer könnte es reizen, das Spiel als Lehr- und Lermittel einzusetzen, es im Unterricht vorzustellen, für die Freiarbeit zu empfehlen und gegebenenfalls für die Schule anzuschaffen.
Lohnenswert zur Wiederholung und als Anregung zur weiterführenden Beschäftigung ist ein Stöbern im Versverzeichnis nach bekannten Autoren und Gedichten.
Mit einer gewürfelten “4” z.B. stößt man auf Verse bekannter Lyriker verschiedener Epochen, die zur Schullektüre gehören, u.a. Heine ( “Die Jungfrau Europa ist verlobt...Mein Kopf ist ein zwitscherndes Vogelnest...Ein Märchen aus alten Zeiten...” )
Beim konkreten Einsatz des Spiels im Unterricht sollten die Regeln aus didaktischen Gründen abgewandelt werden. (Erhöhung der Anzahl der Mitspieler durch Partner- und Gruppenbildung, Verzicht auf Zeitdruck und Punktvergabe, Verständigung über Bewertungskriterien, statt der kleinen Schreibblöcke große fliegende Blätter...)
“Fliegende Zeilen - ein poetisches Spiel um Sinn und Unsinn” regt anhand von Lyrik aus Vergangenheit und Gegenwart Phantasie, Vorstellungsvermögen und Kommunikationsbereitschaft auf lustbetonte Art an. Es ist ein sinnvolles Geschenk für ein Familienspiel, in den Spielspaß können probeweise interessierte Kinder ab 12 Jahren einbezogen werden.
















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Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010