Fliegen… Fische… Fantasie… – Texte aus einem Schüler-Schreibprojekt des Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt und der Gemeinschaftsschule J.J. Winckelmann in Seehausen
- Autor*in
- Kokot, DianaBonack, Reiner
- ISBN
- 978-3-7460-2827-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 66
- Verlag
- Books on Demand
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- Norderstedt
- Jahr
- 2017
- Preis
- 5,99 €
- Bewertung
Teaser
37 Schüler*innen schreiben jeder für sich und alle gemeinsam - eine Anthologie.
Beurteilungstext
Auf den ersten Blick haben die drei Worte des Titels „Fliegen… Fische… Fantasie…“ nicht viel mehr gemeinsam als ihre Anfangsbuchstaben. Bei der Rezeption der so titulierten Anthologie wird jedoch bewusst, dass es mehr ist was sie verbindet: sie bieten 37 Schüler*innen die Möglichkeit aktiv am literarischen Leben teilzunehmen. Chancen wie diese zu offerieren, hat sich der Friedrich-Bödecker-Kreis zur Aufgabe gemacht. So waren im Rahmen des Schreibprojekts „Kindsein in Sachsen-Anhalt 2017“ die Osterburger Autorin Diana Kokot sowie der Magdeburger Autor Reiner Bonack in der Gemeinschaftsschule „J.J. Winckelmann“ in Seehausen zu Gast. Mit einer sechsten sowie einer achten Klasse erschufen sie freudbetont eine Vielzahl an amüsanten, nachdenklichen sowie bewegenden Texten. Vor allem eines verbindet diese Texte neben der Tatsache, dass sie in diesem 66 Seiten umfassenden Buch veröffentlich worden: sie sind authentisch.
Einige der vielen Texte entführen auf den Spuren von „Überfliegern“ oder „Papierdrachinnen“ in weit entfernte Länder, wo große Abenteuer erlebt werden. Andere handeln von „Traumzielen“, „Vogel-Träumen“ oder konträr dazu von ganz alltäglichen Tierchen:
Sie war allein
und war klein.
Sie flog in die Küche rein.
Die Fliege guckte.
Sie fand einen Krümel von einem Kuchen
an dem sie sich verschluckte.
(„Die Fliege“, Anna Lena Götting, Klasse 6b)
Doch während sich einige Helden der Schreibprodukte der Jugendlichen in hohen Lüften tummeln, sind andere meilenweit davon entfernt:
Nachts guckte ich manchmal zum Mond
ob dort Aliens sind
oder doch nur eine Seerose wohnt.
Ich guckte und guckte,
bis eine Wolke
mir ins Auge spuckte.
(„Ich, der Fisch“, Leon Christian Schulze, Klasse 6b)
Nicht nur für Fische verläuft manches anders als erhofft. Anhand der Erfahrungsberichte zum Angeln wird deutlich, dass auch hier einiges weit entfernt vom Erträumten sein kann. Ob es der Sturz ins Wasser, der Angelhaken im Finger oder das stinkende Auto nach dem Vergessen des Fischs ist – manchmal sind es jedoch gerade diese Abweichungen vom Geplanten, die besonders und einzigartig werden lassen. Individuell sind auch die abgedruckten fantastischen Erzählungen zu außergewöhnlichen Schulen, Personen oder Dingen.
Eine Vielzahl der Texte kann zu Beispielen bzw. Vorlagen für neue Schreibproduktionen werden. Ob es die Stufengedichte, die 10-Wörter-Geschichten oder die fantastischen Verwandlungsgeschichten, bspw. „Die Süßigkeitenschule“ oder der „Wörterwald“ sind. Sie sind anregend und einladend. Vor allem machen sie Lust auf mehr, wie die Verwandlung in einen Pandabär, welcher zehn Wahrheiten über sich bekannt gibt, wobei die letzte vorbildhafter nicht sein könnte:
Ich lebe mein Leben.
(„Ich bin ein Pandabär“, Kim Marie Pieper, Klasse 6b)
Thekla Mayerhofer