Fips und der kleine Marder Herdubär oder Geschichten aus dem Wald

Autor*in
Wenz, Tanja
ISBN
978-3-86685-493-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt-Schönberg, Peter
Seitenanzahl
131
Verlag
Geest
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Vechta-Langförden
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das kleine Eichhörnchenjunge Fips freundet sich mit dem Marderjungen Herdubär an. Der Wald ist ihr Zuhause. Hier erleben sie kleine und große Abenteuer, erfahren Zusammenhalt, haben ihre Freunde. Da treffen sie auf die Regenbogenpferde, helfen ihren Freunden aus der Not einer Jagd oder erleben einen großen Waldbrand.

Beurteilungstext

Tier-, Wald- und Naturgeschichten verbindet Tanja Wenz in ihrem Erzählband "Fips und der kleine Marder Herdubär oder Geschichten aus dem Wald", der 2015 in 2. Auflage im Geest-Verlag erschienen ist. Auf 131 Seiten erzählt sie von der Freundschaft und den Abenteuern des Eichhörnchenjungen Fips und des Marderjungen Herdubär. In den 13 Geschichten zeigt Tanja Wenz mit viel Empathie die Naturwunder und -schönheit des Waldes, macht sie durch die Geschichten für die beiden Protagonisten und für die zuhörenden Kinder erlebbar. Sie will die Kinder für den Wald sensibilisieren, die Kinder neugierig machen, ihn selbst zu entdecken.
Der Wald ist für Fips und Herdubär Zuhause und Abenteuerspielplatz zugleich. In solcher Länge, wie es für eine Gute-Nacht-Geschichte sich ziemt, entdecken Fips und Herdubär die Regenbogenpferde, helfen ihren Mäusefreunden in Lebensnot bei einer unerlaubten Jagd eines Hundes oder retten alle Tiere des Waldstückes vor einem großen Waldbrand.
Wenz versucht bei ihren Erzählungen die Balance zwischen Empathie, Naturbeobachtung und -wissensvermittlung und Vermenschlichung zu halten. Hin und wieder schlägt das Pendel doch gen Mystik und Vermenschlichung aus, meist dann, um den Plot zum guten Ende zu führen (wie beispielsweise ein ruderndes Kaninchen, Regenbogenpferde). So entsteht eine ganz eigene Atmosphäre im Buch. Es ist also kein reines Naturbeobachtungsbuch, sondern ein Erzählband, in dem Wenz viele Naturbeobachtungen einbindet.
Fips und Herdubär sind als Protagonisten recht schüchtern, zurückhaltend, höflich, gleichzeitig hilfsbereit und freundlich. Richtige Ecken und Kanten haben sie nicht. Wenz' Kinderbuch unterscheidet sich damit in der Art grundsätzlich von der jetzigen Tendenz in der Kinderliteratur, die Kinder frecher, mit Ecken und Kanten zu zeigen. So überzieht wie ein samtener Schleier eine heimelige Stimmung die Erzählungen.
Manchmal drückt sich Wenz umständlich aus, verschachtelt hin und wieder Sätze, um so viele wie mögliche Gedanken in eine Situation hineinzupacken. Da wäre eine Straffung schön gewesen. Die Sprache schwankt hin und wieder zwischen für Kinder vereinfacht und anspruchsvoll im Ausdruck und grammatikalischen Aufbau hinsichtlich der Zielgruppe.
Peter Schmidt-Schönberg illustrierte mit farbigen Aquarellzeichnungen das Kinderbuch. Er nimmt das Mystische auf und verstärkt es mit seiner Art. Er bleibt immer naturalistisch, jedoch die Farbwahl und der Aquarell-Stil tragen viel zur geschwungenen Stimmung bei.
Mit ihrem Erzählband "Fips und der kleine Marder Herdubär oder Geschichten aus dem Wald" gelingt es Tanja Wenz, den Kindern nicht nur von der tiefen Bedeutung einer festen Freundschaft zu erzählen, sondern sie auch für den Wald, seine Mystik, für die Natur und ihre Wunder seelisch zu öffnen. Die Kinder würden nach der Lektüre am liebsten wie Fips und Herdubär durch den Wald streifen. Das Kinderbuch ist schon außergewöhnlich, beruhigt ohne zu langweilen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 12.11.2017

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