Fingerspitzen
- Autor*in
- Hanno,
- ISBN
- 978-3-86637-726-4
- Übersetzer*in
- Partzsch, Maren
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Capek, Jara
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Altberliner
- Gattung
- –
- Ort
- Leipzig, München
- Jahr
- 2005
- Preis
- 3,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wenn Tom, mit seinem Vater und dem Hund Lezieu in die Berge geht, muss er, um seinen Weg zu finden, viele Ängste überwinden. Erst am Ende des Buches merkt man, dass Tom die Welt mit ganz anderen Augen sieht.
Beurteilungstext
Recht unvermittelt befindet man sich mit den ersten Sätzen in der Handlung und erst im Laufe des Buches kann man Toms Ängste besser verstehen und einschätzen. Tom ist mit seinem Vater in einer Schlucht, durch die sich ein Wildbach ergießt. An manchen Stellen bilden sich kleine Wasserfälle, die Becken münden, in die man hineinspringen kann. Doch Tom traut sich nicht zu springen. Da helfen auch keine guten Ratschläge und Aufmunterungen des Vaters. Solche Ängste kennt bestimmt jeder, oft sind sie unbestimmt, für andere unlogisch aber für einen selbst einfach unüberwindbar. So muss der Vater auch kommen und Tom ins Wasser werfen. Beim nächsten Becken schafft es Tom, seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und hineinzuspringen. Immer stärker wird die Umgebung aus der Sicht des blinden Tom beschrieben - dazu verwendet der Erzähler einen Perspektivwechsel. Wenn der Leser aus Toms Sicht die Welt wahrnehmen soll, wird aus der Ich-Perspektive geschrieben.
Sehr langsam merkt der Leser, dass Tom anders die Umwelt wahrnimmt, durch Geräusche, Düfte, Hautberührungen, usw. bis ihm zum Schluss klar wird, dass Tom blind ist.
Auch als Tom seine gerade geborene Schwester das erste Mal "sieht", geschieht dies ganz anders als bei nicht-blinden Menschen.
Das kleine Buch ist sehr einfühlsam in kindgerechter Sprache verfasst und die kurzen Sätze werden auch die ungeübten Leser ansprechen. Ein sehr anrührendes und tiefgreifendes Büchlein.