Findus sucht einen Schatz

Autor*in
Hanneforth, Alexandra
ISBN
978-3-7512-0299-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Nordqvist, Sven
Seitenanzahl
60
Verlag
Oetinger
Gattung
ErstlesebuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Reihe
Rechenstarter
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Erstes Rechnen mit Pettersson und Findus – das klingt wunderbar. Die Idee ist auch gut, bei der Ausführung hapert es allerdings.

Beurteilungstext

Der Oetinger Verlag hat ein neues Format entwickelt, das erstes Lesen mit erstem Rechnen verbinden möchte. Für den Reihenstart konnten Sven Nordqvist und Erhard Dietl gewonnen werden, die toll in Bildern erzählen können. Hinter der Reihe steht die Idee, dass erstes (selber) Lesen mit Rechnen im Zahlenraum bis 20 verbunden wird, eingebunden in eine sich fortsetzende Geschichte. Das ist ganz schön anspruchsvoll ...

Im vorliegenden Buch ist es eine Schatzsuche, die sich durch die Kapitel als roter Faden zieht. So findet Findus im ersten Kapitel im Küchenschrank eine Schatzkarte, auf der Hinweise in Aufgabenformen zu finden sind, die die Lesenden zusammen mit Findus lösen. Die Erzählsituation ist gut gewählt, um mathematische Aufgaben einzubetten. Und natürlich sind Haus und Hof von Pettersson hervorragend für eine Schatzsuche geeignet. Doch leider dominieren die Aufgaben die Erzählung und es ist nicht die Erzählung, aus der heraus sich die Aufgaben ergeben. Diese sind bunt gemischt: Mal muss man etwas zählen, was auf den Bildern zu sehen ist (Bienen, Socken, Palmenblätter, Teppiche …). Mal sind es leichte Additions- und Subtraktionsaufgaben, das Eintragen von Uhrzeiten in Ziffernblätter oder das Fortsetzen von Zahlenreihen, das Ausmessen von Linien usw. Die Vielfalt der Aufgabenformen ist groß, sie wiederholen sich kaum, arbeiten auch mit Tabellen und Grafiken. Ergänzt werden die Rechenaufgaben durch Bastelideen und Spiele. Lösungen werden in das Buch eingetragen, so dass es nur einmal genutzt werden kann.
Bei einem Großteil der Aufgaben dominiert der Text. Für Leseanfänger:innen ist die Textmenge sehr groß, hinzu kommen leseherausfordernde Wörter wie „Würfelspiel“ oder „Fleischklößchen“. Die Textteile dienen dabei meist gar nicht dem Fortgang der Geschichte, sondern erklären Aufgabenformate oder dienen als klassische Textaufgabe vor allem der Darstellung des Rechenmaterials. Dabei ist bei der Aufgabenfülle oft nicht klar, was man machen soll. Z. B.: „Aber Pettersson will noch frühstücken. Erst kocht er Kaffee. Findus zählt ungeduldig mit: '1, 3, 5, ____ Löffel Kaffee-Pulver'“ Aus der Erzählung heraus ist vollkommen unklar, warum Findus hier nur ungerade Zahlen zählt: Kann er es nicht besser? Soll man ihn korrigieren? Im Sinne mathematischer Kompetenz soll hier wohl eher die Reihe mathematisch fortgesetzt werden, so sieht es auch die Lösung am Ende des Buches vor. Solche Unklarheiten zeigen auf, dass Kinder wohl kaum dieses Buch allein lesen und errechnen können. Vielmehr werden sie auf die Hilfe ihrer Umgebung angewiesen sein. Da sich Aufgabenformate auch kaum wiederholen, ist es für Kinder ermüdend, sich immer wieder neu in ein Format hineinzudenken. Das heißt letztlich: Wenn Kinder es durchhalten, sich durch das ganze Buch zu arbeiten, dann können sie eigentlich schon hervorragend lesen und sicher im Zahlenraum von 1 bis 20 rechnen. Ein Großteil der als Lesende intendierten Erst- und Zweitklässler*innen wird sich jedoch nach kurzer Zeit frustriert abwenden und das Buch als (lästiges) Arbeitsmaterial beiseitelegen.
Schade. Denn grundsätzlich hätte das Format des Buches viel mehr Potenzial.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 25.09.2022

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