Filmriss

Autor*in
Büttner, Olaf
ISBN
978-3-473-58364-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
254
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Birte und ihre Clique haben endlich auch für den Winter einen Treffpunkt gefunden, die Bademeisterhütte von Birtes Vater am Strand- mit Ofen! Nun treffen sie sich dort regelmäßig, sitzen rum und trinken was. Es wird immer mehr, Saufspiele kommen hinzu, komische Typen, die für Nachschub sorgen. Sie können jeden Tag damit aufhören, aber wozu? Und dann geschieht ein Verbrechen, das alles ändert.

Beurteilungstext

Eigentlich mag Birte Alkohol gar nicht, aber sie will doch dazu gehören, besonders zu Marlon. und so ein kleiner Rausch ist doch ganz nett, nicht so schlimm. Sie kann ja auch jederzeit aufhören.
Dass sie das nicht kann, wird ihr viel zu spät bewußt, genau so wie ihrer Freundin. Immer neue Gründe müssen her, um den Alkoholkonsum als harmlos zu rechtfertigen. Birtes Unterbewußtsein schlägt schon lange Alarm, wird jedoch erfolgreich verdrängt. Und es ist ja auch so leicht. Immer ist was zu trinken da, denn Kassi kauf sich regelmäßig in der Clique damit ein, ansonsten ist er eher geduldet. Cool sein und mithalten können ist wichtig, wichtiger als das Bauchgefühl, dass was schief läuft. Die Saufgelage eskalieren immer mehr. Einige der Jugendlichen müssen ins Krankenhaus. Aber auch das führt zu keinem Umdenken.
Birtes Vater erzieht sie allein, ist unsicher, bemüht sich um Konsequenz und Strenge, ist jedoch eher ratlos.
Bei der letzten Party eskaliert die Situation. Immer wieder suchen die Kids nach einem neuen Kik. Bei einem scheinbar harmlosen Spiel- Flaschendrehen- werden die Spielregeln aufgeputscht. Wieder melden sich bei Birte alle Alarmglocken. Doch sie will dazu gehören, kein Spielverderber sein. Und dann weiß niemand mehr, wie die Katastrophe passiert ist, wie es soweit kommen konnte. Birtes Freundin Frieda wird vergewaltigt und deren Cousin wird angestochen und verblutet beinahe.
Sehr klar und drastisch beschreibt der Autor, wie schnell Jugendliche in Alkoholabhängigkeit gelangen können. Die Dynamik der Clique spielt dabei eine wesentliche Rolle. Im Jugendalter sind die Kids Durcheinander, suchen nach dem Sinn des Lebens und finden ihn nicht. Starke Partner- Eltern, andere Erwachsene, soziale Gemeinschaften spielen in dieser Zeit eine entscheidende Rolle. Sie kommen bei den “Helden” der Geschichte immer nur am Rande vor, nehmen kaum Einfluss. Die Clique ist in sich geschlossen und orientiert sich ausschließlich an den Normen der Gruppe und am dazu gehören. So ist selbstkritisches Draufschauen auf ihr Suchtverhalten nicht mehr möglich und muss zur Katastrophe führen.
Filmriss zeigt den schnellen, heftig eskalierenden Weg in die Sucht. Bei einer Diskussion zum Buch ist sicher wichtig, die Bedingungen für Anfänge von Alkoholmißbrauch zu beleuchten und selbstreflektierend den eigenen Stand zu betrachten. Sonst besteht die Gefahr, zu meinen, dass es in der eigenen Clique ja so schlimm nicht sei und man es im Griff habe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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