Fiete Hering – Abenteuer im Müllmeer

Autor*in
Kasmann, Guido
ISBN
978-3-96520-151-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kröger, Henriette
Seitenanzahl
60
Verlag
BVK
Gattung
Erstlesebuch
Ort
Kempen
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
5,50 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fiete Hering hat seine Eltern im Meer verloren. Zum Glück freundet er sich mit anderen Fischen an, die ihm helfen, seine Eltern wiederzufinden.

Beurteilungstext

Fiete hat Geburtstag und unternimmt einen Ausflug mit seinen Eltern im Meer. Doch als sie zu einem Boot kommen, nimmt das Unheil seinen Lauf. Etwas Hartes trifft ihn am Kopf und er wird durch den Strudel weggerissen. Als er aufwacht, ist er unter einem Müllteppich und von seinen Eltern ist keine Spur zu finden. Zum Glück trifft er einige Makrelenkinder, in deren Familie er übergangsweise unterkommt. Von dort aus suchen er und die Makrelen seine Eltern, sie erkunden aber auch das Müllmeer. Dabei lernen sie den Seeteufel und den Hai kennen, denen bei müllbedingten Probleme geholfen werden kann und die deshalb Freunde von Fiete werden und ihn bei der Suche nach seinen Eltern unterstützen. Diese werden schließlich auch glücklich gefunden und die Makrelen beschließen, auch vom Müllmeer wegzuziehen, denn es ist deutlich geworden, dass der Müll den Tieren schadet und gefährlich ist – auch wenn er auch ein toller Spielplatz zu sein scheint. Aber es gibt auch Hoffnung, denn auf ihrer Reise entdecken Fiete und seine Freunde auch Menschen, die den Müll wieder aus dem Meer fischen.
Die Geschichte verpackt ein wichtiges Thema der Umweltbildung in eine Tiergeschichte. Diese erinnert in vielen Details an den bekannten Film Findet Nemo, etliche Handlungsmomente wie das Boot, die andersartigen Fischfreunde und der zuerst bedrohliche und dann hilfreiche Hai wurden dort übernommen. Auch ansonsten ist die Handlung wenig überraschend und entwickelt auf ca. 60 Seiten einige Längen. Das hat auch damit zu tun, dass das Buch mit sehr nüchterner Schrifttype eher an ein Erstlesebuch erinnert, dafür aber deutlich zu umfangreich im Textumfang ist. Zudem stört, dass Bilder und Texte oft nicht gut zusammenspielen. So ist beispielsweise vom tiefen Meer die Rede, gleichzeitig sehen wir Wasserpflanzen direkt bis an die Wasseroberfläche reichen. Schließlich sind auch die Charakterzuweisungen problematisch. So werden manche Tiere pauschal als böse bezeichnet, die jedoch einfach Fressfeinde sind. Das mag zwar aus der Perspektive der Opferfische auf den ersten Blick plausibel klingen, ist aber tatsächlich unlogisch, weil artgerechtes Verhalten eben nicht böse ist – auch nicht in der Logik eines Herings. Mit diesem Widerspruch kann der Hai Hailänder dann auch nicht aufräumen, der ja weiterhin fressen muss, auch wenn er Fiete und seine Bekannten verschont. Hier entsteht ein Widerspruch, der im Rahmen der Handlung nicht aufgelöst werden kann. So bleibt die Geschichte wenig schlüssig und eher unbeholfen. Daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 19.05.2022

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