Fido, das Hundeschweinchen

Autor*in
Jennings, Patrick
ISBN
978-3-596-85662-6
Übersetzer*in
Ruschmeier, Sigrid
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Wirbeleit, Patrick
Seitenanzahl
205
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Rufus, Fünftklässler, möchte unbedingt einen Hund haben wie sein Freund Murphy. Einen schlauen Hund, mit dem man spielen und dem man allerhand beibringen kann, eben einen viebeinigen Freund. Sein Vater, der neuerdings zu Hause arbeiten muss, lehnt kategorisch ab. Da kauft seine Mutter als Ersatz ein Meerschweinchen. Die Geschichte erzählt, wie das Meerschweinchen mit ungeahnten Fähigkeiten sein Herz erobert und er obendrein seine Ansehen in der Klasse beträchtlich verbessern kann.

Beurteilungstext

Dies ist eine äußerst amüsante und witzige Geschichte. Aber keineswegs vordergründig. Rufus, der Ich-Erzähler, wendet sich immer wieder an die jungen Leser, bezieht sie mit ein, wodurch Dichte und viel Identifikationsmöglichkeit entsteht. Zunächst erzählt er von seinem Hundewunsch, seinem pedantischen Vater, der eine endlose Liste aufstellt, was alles gegen die Anschaffung eines Hundes in dieser Familie spricht, von seiner Mutter, die hin- und hergerissen ist zwischen Loyalität dem Vater gegenüber und Verständnis für den Hundewunsch. Ihr eiliger Kompromiss, ein Meerschweinchen, ist Rufus gegenüber allerdings wenig einfühlsam. In 21 kleinen Kapiteln erleben wir mit, wie sich aus der Ablehnung des Meerschweinchens echte Zuneigung entwickelt. Dazu trägt das Tierchen selbst viel bei; denn, welch Zufall!, Fido hat jede Menge hundeähnliche Eigenschaften. Es ist nicht nur schlau, gelehrig und liebevoll, nein, es kann auch bellen, Stöckchen holen und sogar mit der kleinen Schnauze eine CD auflegen. Das ist natürlich alles übertrieben. Die witzigen Situationen, die dadurch entstehen, rechtfertigen den Kunstgriff allemal. “Ganz offensichtlich war sie (Fido) von richtig guten Leuten dressiert worden.”
Eigentlich ist Rufus ein braver, eher schüchterner Zehnjähriger, der nicht gerne auffällt. Das überlässt er seinem Freund seit Kindheitstagen: Murphy, liebenswürdig, gewinnend eigenständig, der Liebling aller. Wie der Autor Rufus diese Freundschaft und die Beziehung zu den Mitschülern und Mitschülerinnen schildern und erleben lässt, macht dem Leser seine außergewöhnliche Nähe zu der Altersgruppe deutlich. In der unterhalb der Hunde-Meerschweinchen-Geschichte liegenden Erzählebene erfahren die jungen Leser viel über Freundschaft, Eigenständigkeit, Charakterstärke, aber auch Konfliktschwäche oder Bosheit. Sie nehmen wahr, wie man damit umgehen kann. Und sie können begreifen, dass man seine Eltern liebhaben und dennoch durchaus kritisch sehen kann und darf. “Dad schenkte mir den Steinernen Blick.”Auch der pedantische Vater hat am Ende dazugelernt. Der Versuch, Kinder als die eigentlichen Erwachsenen darzustellen, die in ihrer Welt, zumal im familiären Kontext, vieles durchschauen, weil sie einen anderen Blick darauf haben, ist aus vielen Büchern bekannt. Jennings gelingt dies allerdings auf eine humorvolle, witzige, auch ironische Weise, psychologisch klug, nie belehrend, immer in die Handlung eingebunden, legitimerweise mit einem Seitenblick auf erwachsene Leser. “Mom lächelte mich an. Wenn sie mich ein einziges Mal nicht durchschauen würde, wäre das wirklich kein Beinbruch.”
Ein ausgesprochener Lesespaß!
Patrick Wirbeleit streute passende, teils entsprechend witzige, schwarz-weiße Skizzen zwischen den Text.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ili.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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