Felicity Wunschfee - Geheimnisse und Überraschungen

Schlagwörter

• Feste
• Freundschaft
• Gender/Geschlecht

Teaser

Die Wunschfee Felicity hat Geburtstag und wundert sich über das seltsame Verhalten ihrer Freundinnen. Während sie die Vorbereitungen für das Fest trifft, sagt ihr eine nach der anderen ihr Kommen ab. Langsam vergeht ihr die Lust am Feiern und die Vorfreude auf ihren Geburtstag. Aber an ihrem Festtag selbst erlebt sie gleich mehrere schöne Überraschungen.

Beurteilungstext

Ein wirklich überflüssiges Buch in “pink” und “glitzer”, dessen Aufmachung sicherlich kleine Mädchen, die im Barbie-, Elfen- oder Glitzerfieber sind, anmachen wird. Die Feen sehen wie Barbie-Prinzessinnen aus, interessieren sich nur für Kleider, Frisuren und Süßigkeiten (was zu ihrer Figur nicht passt!) und scheinen abseits allen Alltags vor sich hin zu konsumieren. Pop-up-Klappen täuschen Spannung vor, machen den mageren Inhalt fühlbar. Ich halte es schon für gefährlich und fast verdummend für die Leserinnen, diese Konsumwesen kritiklos zu betrachten oder sich sogar mit ihnen zu identifizieren. Ein Beispiel möchte ich zitieren: “Im Modegeschäft probiert Felicity viele Kleidungsstücke an: Lange Kleider mit glitzernden Ärmeln, Blumenröcke mit funkelnden Oberteilen und blitzende Röcke mit gepunkteten Oberteilen. ...” Es folgen noch zwei unbedeutende Sätze. Das war dann der komplette Text einer Doppelseite, auf der wir dann die verschiedenen Kleider ausklappen können. Das verlockt sicher manche Mädchen sehr, wird aber nach kürzester Zeit nur öde, weil die eigentliche Geschichte fehlt. Die rosaroten Bilder mit Feen mit Krönchen, Blümchen, Schaumbad, Pralinen usw. haben durchaus einen Reiz beim Betrachten und Befühlen, über Ästhetik und Geschmack lässt sich streiten, aber die Botschaft, die hier vermittelt wird, ist für mich abzulehnen: Nur “fun” und Konsum, Beziehungslosigkeit und Oberflächlichkeit prägen dieses Buch. Gerade die Botschaft am Ende des Buches bestätigt mich in meiner Meinung: “Mit diesem Buch kommt ein ganz besonderer Zauber zu dir: Halte das Buch in deinen Händen und schließe fest die Augen...” Man möge rückwärts zählen und einen Wunsch sprechen, den niemand hören darf. Das Buch muss man an einem sicheren Ort aufbewahren. Dann geht der Wunsch eventuell in Erfüllung. Diese fast schon an Beschwörungsformeln erinnernden Worte bestätigen für mich die gedankenlose Verdummung der Leserinnen. Hoffnungen werden geweckt, die nie erfüllt werden, genau wie in der Werbung, die mit dem Konsum bestimmter Dinge Glück verspricht.
Auch die Schrift stört mich bei dem Buch. Verschnörkelte Buchstaben, die verhindern werden, dass sie ein Kind selber liest. Insofern setzt das Layout die “Verdummung” eher fort. Vom Inhalt her finde ich das Buch absolut “nicht empfehlenswert”, aber die Illustrationen und die ästhetische Gestaltung halte ich für nicht so schlecht, deshalb noch die Einschätzung “eingeschränkt empfehlenswert”.
Vom Preis her finde ich das Buch ziemlich teuer und kann nicht nur deshalb vom Kauf abraten.