Fast wie Freunde

Autor*in
Zels, Mirjam
ISBN
978-3-942795-51-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Zels, Mirjam
Seitenanzahl
40
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Genauer hinschauen, hinter die hübsche Fassade blicken und den Mut haben mit den eigenen Ängsten oder der Furcht anderer konfrontiert zu werden. Fällt uns das nicht allen schwer? Zum Glück gibt es Figuren wie Sophie, die uns zeigen, wie das denn genau funktioniert. Das mit dem Seelenheil und der Angstbewältigung.

Beurteilungstext

Die Geschichte von Sophie und ihrem ständigen Begleiter spielt in einer kleinen freundlichen Stadt in der man sich untereinander auf der Straße anlächelt und grüßt. Doch schnell wird deutlich, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Die kleine Sophie fühlt sich gar nicht mal so wohl in ihrer Welt. Sie ist betrübt, es fällt ihr schwer zu lachen und irgendwie ist ihre Welt viel grauer als die freundliche Stadt. Niemand, nicht einmal sie selbst, kann sagen, was den genau los ist, bis sie sich endlich traut, in sich hinein zuschauen und dort entdeckt sie ihre Angst. Nachdem sie ihren Begleiter besser kennengelernt hat, beschließt sie, sich mit ihr anzufreunden und plötzlich fällt ihr alles wieder leichter. Ihre Angst beschützt sie, wenn sie muss, verschwindet, wenn ihre Hilfe nicht benötigt wird. Sich Sophie zum Vorbild nehmend, freunden sich allmählich immer mehr Bewohner der Stadt mit ihren Ängsten an, sodass man sich nun ungeschminkt freundlich auf der Straße begrüßen konnte – das Trübsal war verschwunden und die Stadt strahlte.
Die Haupthandlung der Geschichte wird in Bildern erzählt. Diese sind in matten Farben gehalten und zunächst eher dunkel, wobei sie mit der positiveren Lebenseinstellung Sophies freundlicher werden. Die Illustrationen im Hintergrund füllen die gesamte Fläche der Seiten, sind im grafischen Stil gehalten und lediglich zweidimensional. Sie erzeugen eine klare Geometrie und unterscheiden sich damit deutlich vom Vordergrund, den Figuren oder gerade der Mimiken der Figuren. Hier arbeitet Mirjam Zels im malerischen Stil und hebt dadurch die vordergründige Thematik vom Rest des Bildes ab. In der Mimik der Figuren spiegeln sich deren Gefühle und Stimmungen wieder. Sie sind detaillierter dargestellt und beziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters stärker. Ein weiteres wichtiges Objekt im Bild, ist ein Wesen, das zunächst nicht richtig definiert werden kann. Es ist schwarz, klammert sich als Ballast an die Menschen und wird im weiteren Verlauf zum freundlichen Begleiter bzw. verschwindet gänzlich. Später lernen wir diesen Begleiter als die Angst kennen.
Das Bild wird durch einen geringen Textanteil unterstützt. Es befinden sich lediglich kurze Kommentare auf den Bildern, die aber völlig ausreichend sind, da das Bild alles Weitere leistet. Die Autorin erschafft aus den anschaulichen Bildern und den kurzen Textpassagen eine stimmige Atmosphäre in der man länger verweilen möchte, als es die Seitenzahl vorgibt. Noch dazu fällt dem Bilderbuch ein besonderer pädagogischer Wert zu, da ein sensibles Thema behandelt und altersgerecht verpackt wird. So ist das Buch bereits für Leserinnen und Leser ab dem dritten Schuljahr geeignet, verschließt sich jedoch auch nicht erwachsenen Menschen, da ein gewisser künstlerischer Stil vorliegt und das Thema Angst oder Depression auch im erwachsenen Alter eine große Rolle spielt. Es handelt sich um ein ernstes Buch. Zum Vorlesen empfehle ich das Buch schon im Vorschulalter, da die Illustrationen den Hauptteil erzählen und für Kinder gut funktionieren.
Das Buch ist aus recht robustem Material und hat eine annährend quadratische Seitenform. Gerade bei Kindern soll die Haltbarkeit durch ein Hardcover gewährleistet werden.
Ich spreche dem Buch wegen der genannten Gründe eine klare Leseempfehlung aus. Es berührt, ist interessant illustriert, geht in die Tiefe und ist für jedermann geeignet, da man in jedem Alter mit Ängsten zu kämpfen hat und die Autorin mit der kleinen Sophie ein Vorbild im Umgang mit der eigenen Angst oder der Angst anderer schafft.

(Drunagel, Niklas)

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Diese Rezension wurde verfasst von schr33; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 30.07.2017

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