Es wird gut, kleine Maus

Autor*in
Kloes, Gabriele
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
37
Verlag
Mabuse
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Papa ihr sagt, dass Mama nun im Himmel ist, wirbeln alle Gedanken durcheinander, kein Wort kommt über ihre Lippen. Und das bleibt so, bis sie mit Papa die kleine Spitzmaus entdeckt, die unter dem Baum wohnt. Für sie findet sie wieder Worte, auf dem Papier und auch aus dem Mund. Es wird gut, kleine Maus.

Beurteilungstext

Nicht mit Worten zu fassen ist, die Mama zu verlieren. Manchem Kind bleiben die Worte dann auch weg- für einige Zeit. Trauer hat viele Gesichter. In dieser Geschichte ist es das Gesicht der Wortlosigkeit, der wirbelnden Gedanken und der Angst vor dem einen Wort. Auch Papas Trauer hat seine Gesichter. Er passt nicht mehr gut auf sie auf, auf das Kind ohne Namen, welches uns seine Geschichte erzählt. Er verwechselt Dinge und läuft nachts durch die Zimmer. Da ist der Wunsch nach Pfannkuchen. Die backt der Papa- er muss noch üben, sagt er traurig. Und sie sitzen beieinander, miteinander. Unter dem Baum wohnt eine Spitzmaus. Die will das Kind entdecken. Wenn es seine Gedanken in ein Tagebuch schreibt, kann es sie besser sortieren. Sie stellen sich nacheinander auf. Und dann wollen die ersten Worte heraus, als die Spitzmaus nach langem Warten endlich kommt. Auch ein erstes Gefühl, dass das Leben irgend wann wieder gut sein kann, stellt sich beim Kind ein. Sehr sensibel, berührend und emphatisch wird die Trauer des Kindes und des Vaters und ihr wieder zueinander Finden beschrieben. Der Leser versteht gut, dass die Worte nicht aus dem Kind heraus können. Illustriert ist die Geschichte mit Collagen aus Klebebildern und Zeichnungen, ausgeschnitten aus verschiedenen Materialien. Die Gräser und Blätter erscheinen plastisch . besonders beeindruckend sind Vögel und Schmetterlinge. Auf einer Leine hängen bunte Socken und eine Zeitung. Den Mittelpunkt er Bilder stellt der Baum mit seiner blauen Rinde dar, unter dem die Spitzmaus wohnt.
Und über allem steht die Aussage, Es wird gut, kleine Maus. Nein, nicht alles wird gut, aber es wird gut. Es wird wieder Tage ohne das Wort- Tod- geben. Die Spitzmaus erhält einen Namen- Mona- wie die Mama im Himmel. Dies ist ein lebensbejahendes Ende, auf das sich ein Kind gut einlassen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.07.2016