Es werde Wald! Die wahre Geschichte von Jadav Payeng

Autor*in
Singh, Rina
ISBN
978-3-314-10613-2
Übersetzer*in
Schaub, Anna
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jain, Ishita
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Zürich
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
FreizeitlektüreVorlesenBücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieser Wald wächst, wuchert und gedeiht. Gleichzeitig bietet er den Tieren einen neuen Lebensraum. Doch das war nicht immer so. Kaum zu glauben, dass ein kleiner Junge, allein und im Stillen, eine verlassene Sandbank mit Samen bepflanzt, damit einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit nimmt und somit der Welt zeigen kann, dass auch ein einzelner Mensch Großes erreichen kann.

Beurteilungstext

In dieser Erzählung werden Jung und Alt an das Thema Nachhaltigkeit herangeführt. Ein kleiner Junge aus Indien sieht die Notwendigkeit, seine Insel zu retten. Er befürchtet, dass Naturgewalten den Lebensraum unbewohnbar machen. Deshalb bittet er die Bewohner seines Dorfes um Mithilfe, doch bei ihnen stößt er zunächst nur auf Ablehnung. Kurzentschlossen geht Jadav die Sache selbst an und lässt eine vielfältige Pflanzenwelt auf der Insel heranwachsen, die dafür sorgt, dass sich auch die heimischen Tiere wieder ansiedeln.

Bereits im Prolog wird die Problematik hinter der Naturgewalt des Monsunregens angesprochen. Er ist „Fluch und Segen zugleich“, weil er einerseits Insellandschaften mit sich reißt, aber gleichzeitig reichhaltigen Boden hinterlässt. Diese Art der Einführung in das Thema wird durch eine farbenfrohe und lebhafte Gestaltung untermalt, die mit Hilfe von Aquarell gestaltet ist und sich durch das gesamte Bilderbuch zieht. Sowohl seitenfüllend, als auch textbegleitend unterstützen die Illustrationen den Text und eröffnen einen farbintensiven, naturalistischen Zugang zum Kern der Geschichte.

Schon das Vorsatzpapier lässt vermuten, dass es sich um ein naturverbundenes Thema handelt, was durch die verschiedenen abgebildeten Pflanzenarten deutlich wird. Ebenda wird bei der Betrachtung des hinteren Vorsatzpapiers eine Entwicklung innerhalb des Bilderbuchs deutlich. Hier sind nicht mehr einzelne Pflanzensetzlinge abgebildet, sondern groß gewachsene Bäume. Diese Progression wird selbstverständlich auch innerhalb des Bilderbuchs deutlich. Schrittweise werden immer mehr Pflanzen und Tiere erwähnt, die die Insel bewohnen. Der stetige Zuwachs neuer Lebewesen wird jedoch von den Dorfbewohnern zunächst als Bedrohung wahrgenommen, aber Jadav lässt sich davon nicht entmutigen und hält an seinem Vorhaben fest.

Nach und nach werden einheimische Pflanzen- und Tierarten vorgestellt und einzeln abgebildet, sodass ein lernförderlicher Charakter in dem Bilderbuch erkennbar ist. Zudem ist die Epilogseite mit wissenswerten Informationen gestaltet. Es wird eine Landkarte von Indien dargestellt und der dazugehörige Begleittext enthält viele Informationen über Jadav Payeng. Die Geschichte ist autobiografisch erzählt und in der dritten Person Singular geschrieben. Stellenweise weist die Erzählung wörtliche Rede auf, die den Konflikt der Meinungsverschiedenheit über den Aufbau des Waldes verdeutlicht und einen näheren Bezug zum Betrachter herstellt.

Im Gesamtüberblick wird mit diesem Werk ein sehr guter Zugang zum Thema Nachhaltigkeit eröffnet und bildhaft erklärt. Auf den ersten Blick wirkt es zwar so, als wäre das Buch vorwiegend an die jüngere Generation gerichtet, doch ist es meiner Meinung nach auch wichtig, dass sich die Erwachsenenwelt das Thema zu Herzen nimmt und somit gemeinsam Gutes für die Natur getan wird. Denn jeder Einzelne kann etwas bewirken und genau das beweist Jadav Payeng mit seiner ganz eigenen Geschichte.
(Lisa-Marie Nass, Niedersachsen)

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Diese Rezension wurde verfasst von Lina.
Veröffentlicht am 12.04.2023