Erich Fried - wieder / und immer wieder / wieder du CD

Schlagwörter

• Liebe
• Tiere

Teaser

26 Liebesgedichte (in 22 Tracks) werden von bekannten Schauspielern und Sängern auf dieser CD rezitiert, interpretiert. Die musikalische Begleitung macht aus den Gedichten kurze Lieder, wobei der Text immer im Vordergrund bleibt. Zeit, sich mal wieder mit Erich Frieds intensiven Gedichten zu beschäftigen. Oder mit der Liebe.

Beurteilungstext

Christoph Grube und Florian Meister bilden das Duo ""Projekt Wortschatz"", das ""in der Kombination von gesprochenem Wort und untermalender Musik Lyrik"" belebt und interpretiert. Für das Sprechen der Texte haben die beiden Produzenten sich Hilfe von sieben Schauspielerinnen und Schauspielern, zwei Sängern (Wolfgang Niedecken von BAP und Konstantin Wecker) und einem Synchron- und Hörbuchsprecher (David Nathan) geholt, haben die Auswahl der Gedichte getroffen und mehrmals sogar kombiniert. Die Musik wird bestimmt von einem Piano (Inna Surzhenko), der Gitarre von Florian Meister, der auch das reduzierten Orchesterarrangement schrieb, sowie einigen Geräuschen, u. a. das Tippen auf einer alten Schreibmaschine.
Es hätte dieses Hinweises nicht bedurft, dass wir es hier mit Gedichten eines Mannes zu tun haben, der 1938 vor den Nazis nach England floh und dort bis zu seinem Tod 1988 lebte. Sein erster Band mit Liebesgedichten erschien 1979, die mag er in der Tat auf einer Schreibmaschine geschrieben haben (erschaffen hat er sie allerdings handschriftlich, wie es viele Originale zeigen). So sehen wir ihn vor unserem inneren Auge, wie er seine innersten Gefühle auf das Papier bringt, allein mit seiner Erinnerung an einen gerade vergangenen Moment, die Berührung noch spürbar, der Kopf aber schon sehr klar, damit die Worte passen.
Es gelingt jeder Aufzeichnung auf dieser CD, genau diesen Moment zu erzeugen, ihn langsam zu dehnen, uns Zeit zu lassen, damit wir uns identifizieren können. Wir, das sind selbstverständlich Erwachsene, aber auch alle Kinder und Jugendliche, die ihre erste Liebe traf, zumeist sprachlos. Erich Fried hat ihnen und uns allen die Worte geschenkt.

Die zweifach geklappte Hülle aus Pappe liefert eine Reihe von Informationen über die Sprecherinnen und Sprecher, die Produktion und die Produzenten sowie die üblichen Titel der Tracks und wer spricht, eine Zeitdauer-Angabe fehlt.
Die so bewegenden Worte auch als Schrift zu sehen, ist ein Wunsch, den das Booklet leider nicht erfüllt. So muss man sich wohl die sechs Quellbücher aus dem Wagenbach-Verlag kaufen. Oder schenken lassen. Es muss ja nicht auf einmal sein.