Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern

Schlagwörter

• Diversität
• Forschen
• Geografie
• Natur
• Naturwissenschaft
• Politik
• Tiere
• Umweltschutz/Klima
• Zukunft

Teaser

Populärwissenschaftlich wird unser Planet Erde unter mannigfaltigen Aspekten in ausgefeilten grafischen Darstellungstechniken und aussagekräftigen Textlegenden umfassend präsentiert. Zugleich vermittelt es unprätentiös einen wertfreien Überblick über das Ausmaß der menschengemachten Umweltzerstörung und die mittlerweile eingeleiteten Schutzmaßnahmen.

Beurteilungstext

Das viel versprechende und imposant aufgemachte Buch im übergroßen Buchformat und mit seinen 200 Seiten macht keinerlei Angaben zu seiner Entstehung oder zum Autor. Lediglich die Impressum-Angaben, nämlich zwei Fachberater und ein größerer Kreises an Lektoren und sonstiger Mitarbeiter, lassen den gewaltigen Entstehungsaufwand erahnen. Das Glossar mit seinen rund 100 kurz gefassten Begriffen und ein umfangreiches Register incl. Bildnachweis verleihen dem Buch einen gewissen Lehrbuch- und Nachschlageigenschaften. Auf 200 Seiten bilden Text und Grafik in sich eine Lese-Einheit: Grafische Darstellungen werden durch themenbegleitende Textfelder oder durch gepfeilte Hinweise erläutert.
Inhaltlich wird zunächst die Erde in ihrer Entwicklung beschrieben vom Urknall vor 4,5 Mrd. Jahren bis zur Gegenwart. Im weiteren Verlauf werden die irdische Materie (Gesteinsarten) und das Wasser in seinen verschiedensten Erscheinungsformen (Meere,Flüsse) abgehandelt. Sehr beeindruckend für den Leser sind die gewaltigen Kräfte, welchen die Erde permanent ausgesetzt ist, so etwa die vulkanischen Kräfte aus dem Erdinneren oder die Klima- und Witterungseinflüsse. Die Erde als Habitat liefert der Pflanzen- und Tierwelt die Lebensräume.
Die auf dem Cover angepriesenen "spektakulären Bilder" beruhen auf farbigen Foto-Collagen, Fotomontagen, kunstvollen Grafiken und Zeichnungen. Zugleich lebt das Buch von seinen kreativ-künstlerischen Betrachtungen: Landschaften werden gemalt oder teilphotographisch recht naturgetreu dargestellt, so dass der Betrachter sich unmittelbar hineinversetzt sieht, und Größenrelationen - Erdmännchen etwa wesentlich größer dargestellt als die Giraffe - werden der verständnisvollen Anschauung untergeordnet. Ganzseitige, geradezu künstlerisch gestaltete Fotografien wie etwa eine durch Schmelzwasser ausgespülte Eishöhle betonen die Schönheit der Erde.
Und auch die anschauliche Beschreibung von Umweltproblemen kommt nicht zu kurz: So werden z.B. in eindrucksvollen Bildvergleichen das Abschmelzen der arktischen Eiskappen oder die unglaubliche Rückbildung eines Alaska-Gletschers innerhalb von 60 Jahren dokumentiert. Appellartig wird die Auswirkung des zerstörerischen menschlichen Eingriffs in den Planeten Erde mit der Kernaussage kommentiert: "Doch wir schaden der Erde und das müssen wir unbedingt ändern."
Leider sind mitunter Fotografien (aus Platzgründen) miniaturisiert dargestellt, so dass z.B die Details eines kolumbianischen Dorfes in den Subtropen nur schwer erkennbar sind. Ähnlich ist auch der Text gelegentlich wegen eines mangelhaften Kontrastes weniger gut lesbar. Doch diese kleinen Mängel seien dem Buch nachgesehen - seine Kernaussage zählt!
Je nach Leseintention eignet sich dieses Buch mit seinem umfangreichem Register und seinem hohen didaktischen Wert als ein populärwissenschaftliches Lehrbuch, welches dem unbedarften Leser den materiellen und ideellen Wert seines irdischen Refugiums bewusst macht. Zudem lädt es zum unterhaltsamen Schmökern und Blättern ein. Mit seinem ausgewogenem Preis-Leistungsverhältnis leistet es einen großen Beitrag zum Umweltschutz, und in dieser Intention - so des Lesers Eindruck - ist es letztlich auch geschrieben.
Kurz - es ist ein "Muß" in jeder Haus- und Schulbibliothek.