Er ist's: Die schönsten Frühlingsgedichte

Autor*in
Mörike u.a., Eduard
ISBN
978-3-949276-31-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jakobs, Günther
Seitenanzahl
32
Verlag
Kindermann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Lyrik
Ort
Berlin
Reihe
Poesie für Kinder
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFreizeitlektüreVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Band vereint 10 Frühlingsgedichte von Dichterinnen und Dichtern, die vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert in Deutschland gelebt haben und die in ihren Werken u.a. die Jahreszeiten, hier den Frühling, als Thema gewählt haben.
Begleitet werden die Texte von großformatigen farbenreichen Bildern des Illustrators Günther Jakobs.

Beurteilungstext

Die Frühlingsgedichte "Er ist's" (Eduard Mörike), "Frühling" (Theodor Fontane), "Frühling ist die schönste Zeit" ( Annette von Droste-Hülshoff) und "Osterhas" (Wilhelm Busch) werden der älteren Generation bekannt sein. Auch in manchen Lesebuchausgaben finden sie sich.
Der Kindermann Verlag betritt in seiner aktuellen Ausgabe der schönsten Frühlingsgedichte gewissermaßen Neuland, wenn auch weniger bekannte Autorinnen und Autoren mit ihren Texten präsent sind. Dazu gehören Anna Löhn-Siegel, Amanda Ullmann, Clara Müller Jahnke und Maria Janitschek. Sie alle sind durch ihr soziales Eintreten für benachteiligte Menschen und einige auch als aktive Frauenrechtlerinnen bekannt geworden. Hier erweisen sie sich auch als Vertreter der Naturlyrik, die in ihren Gedichten den Frühling als Thema gewählt haben.
Die Illustration des Cover findet sich modifiziert bei Fontanes Gedicht "Frühling" wieder. Sie zeigt, wie der alte Apfelbaum "sich streubt", aber es dann doch wagt, den Frühling zu begrüßen. Es folgt die Aufforderung: "Herze, wag's auch du " (S.12). Wie soll man sich auch anders entscheiden, wenn den Apfelbaum so viele bunte und optimistische Bilder auf der Wiese umgeben.
Auch bei den anderen Gedichten nehmen die Illustrationen etwa ein Drittel der Doppelseiten ein. Neben den blühenden Wiesen und Bäumen gestaltet Jakobs, ganz der Jahreszeit angemessen, Tiere und Menschen in Aktion. Da ist ein Fuchs auf Mäusejagd bei Mörikes "Er ist's", oder ein Mädchen und ein Junge auf der Wiese beim Ostereier suchen als Illustration zu Fallerlebens "Das Osterei". Besonders bei den Bildern zu Löhn-Sigels "Der Veilchenpflücker" ist viel Bewegung in den Bildern. Zu sehen ist ein Junge, der mit seinem Pferd unterwegs ist, um einen Veilchenstrauß für seine Freundin zu pflücken, um ihn dann zu überreichen. Das Gedicht endet mit der Enttäuschung des Veilchenpflückers: "Nach manchem Sprung und Sturz- Was sagte sie zu meinem Strauß? `Die Stiele sind zu kurz!" (S.11).
Zuweilen sind die Texte vielleicht für Kinder ohne Hilfen schwer verständlich. Einmal sind die in Originalsprache wiedergegebenen Texte zwar authentisch, aber eben für unseren heutigen Sprachgebrauch ungewöhnlich. Die Bilder von Jakobs sind da als Bildmedium sehr hilfreich. Das trifft zum Beispiel für das Gedicht "Frühling am Meer" zu. Hier schauen das kleine Mädchen und der Hase eher ängstlich auf das wilde Naturereignis. Zusammen mit den Kindern kann man sich auch über die sprachkünstlerische Gestaltung dem Inhalt des Gedichtes nähern, etwa wenn die Kinder aufgefordert werden, Wörter mit Bezug zu den Bildern zu suchen, die sich reimen: z.B. Meeressstrand - Land, Schnee-See, Blütenschnee - See, Winters Weh- See...
Zum Schluss des Sammelbandes vermittelten das Gedicht von Wilhelm Buch und die dazu gehörende Illustration einen humorvollen Ausblick:
"Es ist das Osterfest alljährlich
Doch für den Hasen sehr beschwerlich". (S.22).
Die bibliografisch sehr ansprechend gestaltete Ausgabe dieses Bandes eignet sich rund um das Osterfest besonders gut zum Vorlesen und zum gemeinsamen Betrachten in der Familie und im Schulhort.

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Diese Rezension wurde verfasst von schl; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 14.02.2023