Equilon

Autor*in
Raich, Sarah
ISBN
978-3-423-74088-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
dtv
Gattung
DystopieErzählung/RomanScience FictionTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was, wenn das System entscheidet, ob dein Leben zählt? In einer Welt, die von einem Algorithmus kontrolliert wird, versuchen Jenna und Dorian zu überleben und das ganze System zu stürzen. Dabei müssen sie in diesem dystopischen Roman diverse Hindernisse überwinden. Absolut empfehlenswert für Dystopie – Fans!

Beurteilungstext

Was, wenn das System entscheidet, ob dein Leben zählt? In diesem dystopischen Roman steht eben diese Frage im Fokus. Die Welt, wie wir sie kennen, ist zerstört, sodass ein Algorithmus entscheidet, wer zu den auserwählten Menschen gehört, und wer keine Chance zum Leben in einer scheinbar besseren Welt erhält. Ziel ist es den Score der 1 Milliarde zu erreichen, wobei dieser sich angeblich aufgrund des Verhaltens der jeweiligen Person erhöht oder verringert. Jenna schafft dies zu Beginn und darf in das New Valley ziehen, während Dorians Geschichte bei einem versuchten Suizid beginnt, da er als chancenlos gilt. Durch einen großen Zufall macht er sich zusammen mit einem jungen Mädchen, Maggie, schließlich doch auf den Weg nach New Valley. Seine abenteuerliche Reise und Maggie geben ihm neuen Lebensmut. Jenna jedoch zweifelt in New Valley immer stärker am System. Obwohl sie von einer der wichtigsten Personen unter die Fittiche genommen wurde, einem der MegaGoods, kann sie sich nicht erfolgreich einfügen. Sie trifft auf die rebellische Untergrundorganisation VANYAS, die immer wieder versuchen, den herrschenden Algorithmus EQUILON zu manipulieren und zu zerstören. Letztlich treffen Dorian und Jenna aufeinander und retten sich nicht nur gegenseitig, sondern schaffen es, EQUILON zu stürzen.
Besonders passend zu den beiden Erzählsträngen, die sich zunächst unabhängig voneinander gestalten, sind die beiden Sichtweisen durch unterschiedliche Schriftarten sichtbar gemacht. Des Weiteren wird Dorians Gemütszustand oftmals von einigen selbst verfassten Gedichten untermalt. Um die Kontrolle des Algorithmus punktuell hervorzuheben, werden durch die BrainDots verschiedene Musikstücke, die die jeweilige Stimmung unterlegen sollen, eingefügt.
Sarah Raich schafft es, brandaktuelle Themen, z.B. die Klimakrise, Rassismus und Transfeindlichkeit, sensibel anzusprechen. Sie behandelt schwere Themen, wie Suizidversuche, Krankheit, Tod und Gewalt in einer toxischen Beziehung äußerst feinfühlig. Weiter noch schafft sie es, in ihrer Erzählung die Kontrolle des Systems so unauffällig und dennoch allumfassend präsent darzustellen, indem sie immer wieder minimale technische Details, z.B. die Musik durch die BrainDots, hervorhebt. Auch den Kontrast zwischen der scheinbar perfekten technischen Welt und der tristen Realität betont Raich mithilfe der detaillierten Beschreibungen der Umgebung mit, bzw. ohne die BrainDots. Eine absolute Empfehlung für begeisterte Leser*innen von Dystopien ab 14 Jahre!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Annika Suchetzki; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 17.01.2024