Englisch keine Hexerei

Autor*in
ISBN
978-3-468-20719-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
48
Verlag
Langenscheidt
Gattung
Ort
Berlin / München
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem die kleine Hexe Huckla von einem Wirbelsturm nach England getragen wurde, lernt sie dort Witchy kennen. Die englische Hexe zeigt ihr, was sie alles kann und nimmt sie mit zu sich nachhause. Mit Witchy erlebt Huckla aber nicht nur viele Abenteuer, sondern lernt nebenbei circa 400 englische Wörter kennen. (Ein spannendes Hörspiel auf zwei Audio-CDs)

Beurteilungstext

Mit der kleinen Hexe Huckla ist Langenscheidt eine wirklich gute Einführung ins Englische und inzwischen auch ins Französische gelungen. Kinder im Vor- und Grundschulalter werden auf spielerische Art an die Sprache herangeführt. Huckla und ihre Freundin Witchy machen in "Englisch - keine Hexerei" einfach Lust, sich die Abenteuer der kleinen Hexen immer wieder anzuhören. Dass es sich hierbei um Sprachtraining für die Kleinen oder sogar um Lernen handelt, bemerkt man kaum, zu sehr wird man von den Ereignissen in den Bann gezogen. Die Geschichten sind anschaulich und spannend erzählt. Wolfgang Kaven führt als Erzähler souverän durch die Handlung. Die beiden Hexen werden sehr lebendig gesprochen. Die Aussprache aller Beteiligten ist sehr gut und leicht verständlich. Durch andere Stimmen und viele Hintergrundgeräusche wird das Hörspiel kurzweilig und abwechslungsreich.
Huckla landet auf einem Baum, nachdem der Wirbelsturm sich verzogen hat. Von Witchy erfährt sie, dass es sie ins ferne England verschlagen hat. Dabei kommt es zu den ersten englischen Wörtern, denn Witchy versteht zwar Huckla, spricht selbst aber nur Englisch. Und so müssen die beiden Hexen sich langsam annähern. Witchy nennt ein Wort, Huckla spricht es nach und beide klären seine Bedeutung. Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf, der Wortschatz wird langsam erweitert. Zunächst lernt Huckla, was Baum, Blätter und Zweige in Englisch heißt, denn genau da ist sie ja gelandet. Erst werden einzelne Wörter eingeführt, doch schnell folgen Wortgruppen und kurze Phrasen bis Huckla einfache Sätze bilden kann. Wer nun aber einen kompletten Sprachlehrgang erwartet, dürfte enttäuscht sein, denn hier wird nur ein Grundstein gelegt. Die Kinder entwickeln ein Sprachgefühl für Englisch, werden an die Aussprache herangeführt und lernen circa 400 englische Wörter kennen.
"Englisch - keine Hexerei" ist als Hörspiel konzipiert, das durch ein Bilderbuch begleitet wird. Die Länge der beiden Audio-CDs (63:27 sowie 61:11 min) wird leider nirgendwo angegeben. Nach einer kurzen Einleitung folgen 19 Geschichten. Huckla schreibt am Ende jeder Episode noch eine kurze gereimte Zusammenfassung des Erlebten als Hexmail an ihre Hexenfreundinnen zuhause. So wird ein schöner Überblick gegeben. Im Bilderbuch können die Geschichten mit verfolgt werden. Zu jedem Abenteuer gibt es eine Doppelseite. Am Rand werden die neuen Wörter aufgelistet und mit Zahlen versehen, die den entsprechenden Stellen im Bild zugeordnet werden. Hier ist alles sichtbar, was im Abenteuer vorkommt. Was nicht gemalt werden kann, wird in Sprechblasen wiedergegeben. Für Kinder ist der optische Zugang ebenso wichtig wie die Sprache. Die liebevoll gezeichneten Bilder runden das Gehörte ab. Etwas ungünstig sind die Doppelseiten jedoch, da einiges, was sich genau in der Mitte, also im Knick befindet, nicht gut gesehen wird. So verschwinden teilweise Ziffern (Seite 12/13; 30/31) oder der Inhalt einer Sprechblase (Seite 20/21) ist kaum zu lesen. Aufgefallen ist mir zudem, dass auf Seite 13 die Ziffer 16 nicht im Bild vergeben wurde, der Schrank also nicht gekennzeichnet ist, alles andere kann aber problemlos erfasst werden. Am Buchende folgt ein Register der englischen und deutschen Wörter. Statt einer Übersetzung gibt es eine Stellenangabe. Auf diese Weise muss man noch einmal nachsehen, wo die Vokabel aufgetaucht ist, findet zugleich den Zusammenhang und erhält so eine bessere Einbindung in den eigenen Wortschatz.
Witchy ist eine tolle Hexe und sie verhext nebenbei fast alles. Nicht nur Huckla wundert sich, was Witchy alles kann. Auch die kleinen Zuhörer werden begeistert sein, denn hier geht es um viel Spaß. So kommt es, dass ein Baby seine Großmutter im Kinderwagen schiebt, ein verwandelter Jogger Huckla und Witchy als Schwan auf eine Stadtrundfahrt mitnimmt oder die kleinen Hexen Besuch aus dem Weltall mitbringen. Auch Witchys Zuhause ist einzigartig. Wie bei allen Hexen gibt es nicht nur Spinnweben, sondern die ungewöhnlichsten Haustiere. So wohnt bei Witchy nicht nur der obligatorische Rabe, sondern in ihrer Dusche eine Qualle und in ihrer Badewanne ein Krokodil. Zum Frühstück gibt es neben Marmelade selbstverständlich Krötenbutter, blaue Bananen, Schimmelkäse und Spinnen-Müsli. Da können garantiert auch Erwachsene noch die eine oder andere neue Vokabel lernen. Schön ist, dass neben alltäglichen immer auch hexentypische Wörter einfließen. Und so sind es besonders die Details, die das Buch so liebenswert machen. Witchy geht beispielsweise jeden Morgen in den Zoo um beim Elefanten zu duschen, denn Dusche und Badewanne sind ja schon besetzt. Nebenbei werden verschiedene Themenbereiche abgedeckt wie der Park, der Spielplatz, die Stadtrundfahrt, das Haus/ die Wohnung, der Körper, die Kleidung, Essen, Haustiere, der Zoo und vieles andere mehr. Zwei Lieder geben der Geschichte noch einen zusätzlichen Rahmen, wobei das letzte dann mit den gelernten englischen Elementen angereichert ist. Als die Hexen verschiedene Kleidungsstücke anziehen, bilden sie dabei lange Wortketten ähnlich dem "Ich packe meinen Koffer"-Spiel. Durch die Wiederholung werden Begriffe schnell verinnerlicht.
Als Huckla zurückkommt, will sie ihren Freundinnen auch Englisch beibringen, denn das ist ja, wie sie selbst festgestellt hat, wirklich keine Hexerei. Wer wissen will, was die beiden Hexen zusammen alles erleben oder wie sich Schwerkraft bildlich darstellen lässt, der sollte sich das Buch unbedingt einmal ansehen. Sie werden überrascht sein, wie einfach manchmal komplizierte Dinge für Kinder dargestellt werden können. Lassen Sie sich einfach auf das Abenteuer mit Huckla und Witchy ein, es lohnt sich bestimmt. Ich bin sicher, am Ende werden nicht nur die Kinder den Geschichten gebannt lauschen.

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Diese Rezension wurde verfasst von DaGO.
Veröffentlicht am 01.01.2010