Emily und das Meer

Schlagwörter

• Natur
• Sexualität

Teaser

Andrea Reitmeyers Bilderbuch verknüpft eine Geschichte und ein Sachthema, die beide zum Zuge kommen. Es geht um Ebbe und Flut im Wattenmeer.

Beurteilungstext

Das Mädchen Emily läuft zum Strand, wo es wieder spielen möchte, doch die Überraschung ist groß: Das Meer ist verschwunden. Dort wo es war, findet sich lediglich ein weites Sand- und Schlammfeld. Emily fragt nun andere, ob sie wissen, wohin das Meer gegangen ist. Doch keine der Antworten hilft ihr wirklich weiter: Die Möwen interessiert es einfach nicht, die Seehunde meinen, dass jemand den Stöpsel gezogen habe - lächerlich - die Qualle verdächtigt die Fischer und der kleine Krebs sogar die Wale. Als auch der Leuchtturmwärter keine klare Antwort gibt, beschließt Emily selbst auf die Suche nach dem Meer zu gehen. Weit entfernt sie sich vom Ufer, und da kommt das Meer plötzlich wieder. Doch mit solcher Macht braust es heran, dass es schnell zur Gefahr für Emily wird. Zum Glück kommt im rechten Moment der Leuchtturmwärter mit einem kleinen Schiff und rettet sie. Er erläutert ihr dann schließlich auch das Naturphänomen, das Ebbe und Flut im Wattenmeer entstehen lässt.
Sowohl die Geschichte, als auch die Sachsequenz sind im Buch durch große, eindrückliche Bilder illustriert. In diesen Bildern verbinden sich die malerischen Bildwelten mit strukturierten feingliedrigen Mustern. Die Bilder erhalten in den weiten horizontalen Perspektiven dadurch auch einen artifiziellen Charakter, der den realistischen Gehalt der Geschichte entfremdet. Dadurch gewinnt das Buch an Substanz und es wird zum eindrücklichen Lektüreerlebnis.
Neben der Erzählung und der Sachsequenz findet sich auch noch am Ende des Buches ein Bastelbogen, mit Hilfe dessen man einen Mondkalender bauen kann, der die Vorhersage der Ebbe- und Flutzeiten möglich macht.
Das Buch ist spannend und informativ, und regt zum Entdecken und Erkunden an.