Emil und der Pelikanmann

Autor*in
Krohn, Leena
ISBN
Übersetzer*in
Kritzokat, Elina
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Wilharm, Sabine
Seitenanzahl
208
Verlag
S. FISCHER
Gattung
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emil ist ein Scheidungskind und muss sich an das neue Leben mit seiner Mutter in der engen Großstadt erst gewöhnen. Eines Tages lernt er den ungewöhnlichen Nachbarn, Herrn Mietling, kennen und erkennt schnell, dass es sich bei ihm um einen als Menschen verkleideten Pelikan handelt. Den Erwachsenen bleibt dieses Geheimnis verborgen, da Herr Mietling oberflächlich betrachtet alle Anforderungen an einen Menschen erfüllt: Gemeinsam erkunden sie, wie die Welt der Menschen wirklich beschaffen ist.

Beurteilungstext

Der Pelikan wünschte sich nichts mehr als ein Mensch zu sein. So ließ er eines Tages seine Familie und das salzige Meer hinter sich und passte sich dem zivilisierten Leben an: er lernte, dass man nicht unter freiem Himmel schlafen darf, dass man für jeden Anlass das passende Stück Papier dabei haben muss und mit Emils Hilfe bringt er sich sogar das Lesen bei.
Doch warum erkennt nur Emil, dass Herr Mietling in Wahrheit ein riesiger Vogel ist? Sind die Erwachsenen zu oberflächlich, zu sehr mit ihrem eigenen Dasein beschäftigt? Emils Nachbarin und Freundin kommt schließlich auch hinter das Geheimnis des Pelikans. Damit nimmt das vermeintliche Unglück seinen Lauf. Sie macht die Erwachsenen auf Herrn Mietlings wahre Gestalt aufmerksam und diese beschließen, dass ein Vogel natürlich nicht einfach unter Menschen leben kann, sondern in den Zoo gehört. Als Emil vom tragischen Schicksal seines Freundes erfährt, beschließt er ihn zu befreien und ihn zurück zu seiner Pelikanfamilie zu begleiten.
Es stellt sich die Frage, ob alles wirklich nur ein großes Unglück war, oder ob Herr Mietling erkannt hat, dass das Leben als Mensch gar nicht so lebenswert ist. Wollte er entdeckt werden um endlich wieder Pelikan sein zu können? Dieser Gedanke scheint gar nicht so abwegig, da nun auch Emil den Menschen den Rücken zukehren will, um als freier Vogel zu leben. Doch Herr Mietling hat erkannt, dass Menschen Menschen und Vögel Vögel bleiben sollten. Jeder muss sich mit seinem Dasein auseinandersetzen. So schließt er sich wieder seinem Schwarm an und Emil kehrt zurück in die Stadt.
Schlussendlich stellt sich die Frage, wen diese sehr gelungene und facettenreiche Geschichte eher anspricht. Fantasievolle Kinder, die in der Lage sind über die Grenzen ihrer alltäglichen Welt hinauszudenken oder Erwachsene, die bereit sind sich auf eine philosophische Reise durch die Existenz des Menschen zu begeben.

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Diese Rezension wurde verfasst von bj.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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