Elsha - Rebellin und Seherin

Schlagwörter

• Rassismus
• Ungleichheit

Teaser

Elsha von den Quelten ist verzweifelt, weil sie und ihr Volk von den Erwählten so ungerecht behandelt werden. Als sie eines Tages vom Feuermeister, dem von allen angesehenen Feueritsucher, als seine Leibdienerin ausgewählt wird, sieht sie ihre große Chance gekommen, endlich die Mauern zwischen Erwählten und Quelten einzureißen und ihrem Volk ein unabhängiges Leben zu ermöglichen. Die seltene Gabe, Feuerit aufzuspüren, ist ihr dabei eine große Hilfe.

Beurteilungstext

Feuerit ist für die Erwählten in der kalten Zeit lebenswichtig. Es gibt nicht viel davon und die Quelten, die von den Erwählten als minderwertig und unmenschlich angesehen werden, müssen den ganzen Tag lang in nassen, kalten Gruben danach graben. Einmal im Jahr, zum großen Feuerfest, feiern die Erwählten ihren Feuermeister, den Einzigen unter ihnen mit der Fähigkeit, Feuerit aufzuspüren. Elsha von den Quelten wird zur Leibdienerin dieses Mannes ernannt und merkt nach einigen Erlebnissen mit dem mächtigen Feueritaufspürer, dass auch sie zu solchem fähig ist. Auf Reisen trifft sie ihre große Liebe und erkennt, dass es einige Wenige gibt, die ihre Ansichten teilen: Quelten sind auch Menschen. In ihr reift der Traum heran, die Welt der Erwählten und der Quelten völlig einzureißen und als Feuermeisterin für alle Gleichberechtigung und neue Gesetze einzuführen. Doch bis dorthin muss sie viele hohe Klippen überwinden.

Sherryl Jordan hat mit "Elsha- Rebellin und Seherin" ein Buch geschrieben, das fasziniert und mitreißt, aber leider wenig Spannung beinhaltet. Wenn beschrieben wird, wie kalt und von oben herab Elsha behandelt wird oder wie sie mit dem Feuermeister in kalten Höhlen übernachtet, bekommt der Leser eine sehr genaue und bildliche Vorstellung vom Geschehen und kann sich daher auch gut in die Hauptperson hineinversetzen. Außerdem wird der Unterschied zwischen Erwählten und Quelten immer wieder betont, was dazu führt, dass man sich beinahe gezwungen fühlt, eine eigene Meinung zu bilden. Schade ist, dass das Buch nicht wirklich viele Überraschungen bereithält. Insgeheim weiß man schon beim ersten Gedanken der Hauptfigur daran, den Quelten ein neues Leben zu ermöglichen, dass dies früher oder später passieren wird. Natürlich gibt es Hindernisse, aber diese werden sofort wie durch ein Wunder aus dem Weg geräumt, welcher dann wieder frei für neue Siege ist. Selbst der große Kampf am Ende der Geschichte, der entscheidet, wer nun das Amt des Feuermeisters bekommen soll, wird von Elsha sofort gewonnen.
Im Großen und Ganzen ist dieses Buch empfehlenswert, da es den Leser auf eine gewisse Art in seinen Bann zieht, diesem aber an vielen Stellen nicht gerecht wird, da Unvorhergesehenes und Spannung, die ein Fantasy-Buch ausmachen sollten, fehlen.