Ellie & Oleg - außer uns ist keiner hier

Autor*in
Ludwig, Katja
ISBN
978-3-95470-275-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Leipzig
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Pandemie bricht aus und die Eltern müssen noch einmal in die Stadt, um sich für die Quarantäne einzurichten. Doch plötzlich sind Ellie und Oleg allein – und sie müssen ihr Leben in den Griff bekommen.

Beurteilungstext

Ellie ist zwölf, ihr Halbruder Oleg acht. Beide bleiben zuhause, als die Eltern mit der kleinen Schwester in die Stadt fahren um den großen Bruder und jede Menge Utensilien zu holen, mit denen sie in der brandenburgischen Provinz den Lockdown der großen Pandemie P überstehen möchten. Nur kommen die Eltern nicht zurück, auch die Nachbarin Edeltraut ist vom Erdboden verschwunden, Ellie findet ihr Handy nicht mehr, in der kleinen Siedlung sind sie die einzigen Verbliebenen, der Nachbarort ist abgeriegelt und plötzlich sind Oleg und Ellie vermeintlich ganz allein auf der Welt. Sie müssen für sich sorgen, Lösungen für die Probleme des Alltags finden und in einer Welt zurechtkommen, die ihnen allein bislang nicht zugänglich war. Die Katze Sissy und der zugelaufene Hund Averell komplettieren die Gemeinschaft und selbst zum zurückgezogenen „Suffkopp“ in der entfernteren Nachbarschaft entwickeln die Kinder eine funktionale Beziehung. Die Probleme sind existenziell, es gilt Nahrung zu finden und zuzubereiten, die Hygiene abzusichern, mit Krankheiten umzugehen, Stromausfälle zu bewältigen und sogar im Freien zu übernachten, nachdem sich die Kinder verlaufen haben. Die Erwachsenen von Polizei, Feuerwehr und Krankenhaus sind wenig hilfreich und durchschauen nicht den Ernst der Lage. Stattdessen entwickeln sich die Kinder, indem sie die Verantwortung an- und übernehmen und die Herausforderungen lösen, die sich ihnen in den Weg stellen.
Katja Ludwig erzählt aus der Perspektive von Ellie. Sie bringt dabei Themen wie Geschwisterrivalitäten und Patchwork-Konstruktionen zusammen mit den bekannten Erlebnissen im Umfeld der Corona-Pandemie, auch wenn die hier erzählte Pandemie ein fiktives Ereignis bleibt. In sachlicher und gleichzeitig erfahrungsnaher Form wird die Handlung berichtet. Den Rahmen schaffen ein Polizeibericht am Anfang und Ellies Nachrichtenverlauf auf dem Handy zum Abschluss, die die vielen offenen Fragen aus der Erzählung klären und die notwendige Orientierung bieten, die ansonsten eingeschränkte Erzählperspektive zu rekonstruieren. So entsteht ein flüssig lesbares, spannendes Buch, das wichtige Kindheitsthemen verbindet, ernst nimmt und exemplarisch modelliert. Das überzeugt in Anlage und Umsetzung – sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.09.2023

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