Ella und Ludwig entdecken die Musik

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Teaser

Ludwig und Ella sind Mäuse und leben auf dem Dachboden über einer Musikschule. Eines Nachts retten sie eine verlorengegangene Note und erfahren durch sie so allmählich, was in diesem Haus vor sich geht: Sie entdecken die Musik.

Beurteilungstext

Eine niedliche Geschichte: Ludwig und Ella retten ein (eingestrichenes) A. Daran entlang werden diverse musikalische Basisfakten erläutert und in gekennzeichneten Info-Kästen dargeboten: Stimmung, Intervall, Harmonie, Quintenzirkel, Blasinstrumente sind einige der Inhalte.
Damit ist das Dilemma wohl benannt: Zwischen “es gibt viele verschiedene Blasinstrumente” und “wir bewegen uns in 5er-Schritten, also in Quinten, vorwärts” haben wir es mit einer unerhörten Niveau-Breite zu tun. Für Kinder der Zielgruppe “Fünf- bis Siebenjährige” ist das starker Tobak. Natürlich ist es legitim, nach “Peter und der Wolf” mal etwas Neues zu versuchen. Ob das allerdings so funktioniert, kann bezweifelt werden. Die Geschichte selbst ist dabei noch das Harmloseste, weil drollig-kindlich, hübsch bunt illustriert und lebendig geschrieben. Die Info-Teile sind wie gesagt teilweise sehr anspruchsvoll und ohne Vorwissen nahezu nutzlos. Frage am Rande: Soll eine Information wie “eine Melodie ist eine Aufeinanderfolge mehrerer Töne” wirklich ausreichen? Es gibt da auch andere Definitionen...

Der etwa dreiviertelstündigen, sehr jazzigen CD kann man leider auch nur zuhören. Für Kinderohren sind diese Klänge doch in der Regel eher ungewohnt. Die Jakob Pocket Band musiziert zweifellos sehr professionell; dennoch ist es nicht einfach, mitzusingen und zu trommeln, wie der Sprecher zwischendurch den Hörer ermuntert.
Möglicherweise haben Musikschulkinder nach einer gewissen Zeit der Ausbildung das nötige Vorwissen und vor allem Gehör, dem Angebot zu folgen. Kinder der vom Verlag angepeilten Altersgruppe sind es nur im absoluten Ausnahmefall. Für knapp 20 € ein Buch, dessen Kauf man sich sehr genau überlegen sollte.