Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
- Autor*in
- Rina, Lin
- ISBN
- 978-3-95991-397-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 425
- Verlag
- Drachenmond Verlag
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hürth
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Ein vom Himmel gefallender Koffer und sein ermordeter Besitzer beschäftigen die Londoner Polizei. Doch der Fall ruft die neugierige Elisa Hemmilton auf den Plan. Sie ermittelt auf eigene Faust und stiftet so einiges Durcheinander im London des Jahres 1890.
Beurteilungstext
Den Leser*innen von „Animant Crumbs Staubchronik“ dürfte der Tag, an dem das Dach der Universitätsbibliothek durch einen hineinfallenden Koffer zerstört wurde, gut in Erinnerung geblieben sein. An dieser Stelle knüpft das Buch an. Elisa Hemmilton, Animants vorlaute Freundin und seit Neustem auch Hobby-Kriminalistin, macht sich auf die Suche nach dem Eigentümer des Koffers. Dieser ist, wie sich sehr schnell herausstellt, ermordet worden. Zusammen mit dem Mechaniker Jamie Lennox sucht Elisa in ganz London nach dem Mörder und der wahren Bedeutung des Kofferinhaltes. Dabei gerät das Detektiv-Duo selbst mehr als einmal in brenzlige Situationen, aus denen sie sich jedoch mit Hilfe von Elisas losem Mundwerk und Jamies Erfinderreichtum stets zu retten wissen.
Elisa Hemmilton berichtet als Ich-Erzählerin von den Ereignissen rund um den Kofferabsturz. Sie ist eine bodenständige und sympathische Protagonistin, die alles andere als ein leichtes Leben hatte. Im Armenviertel aufgewachsen, kam sie durch Zufall in den Genuss eines gehobenen Lebensstands, als sie eines Tages auf ihre Gönnerin traf.
Sie schreibt die gesamte Geschichte sehr ausführlich als Report für die Londoner Polizei nieder. Ergänzt werden ihre Erzählungen durch Fußnoten von Jamie Lennox. Hierdurch wird der Lesefluss leider sehr oft unterbrochen. Die Hinweise sind meist unterhaltsamer Art, bringen die Leser*innen jedoch schnell aus dem Konzept. Die Erzählung selbst verfasst Lin Rina in ihrer bekannt lockeren Art mit flüssigem und anschaulichen Schreibstil. Das Hineindenken in die Geschichte ist daher kein Problem. Problematisch ist jedoch, dass der Kriminalbericht sehr detailliert und ausufernd verfasst wurde, wodurch kaum Spannung aufkommt. Auch sind viele Wendungen und Ereignisse vorhersehbar. Beim Lesen kommt häufiger das Gefühl auf, dass die Story nur zäh voranschreitet und die Protagonist*innen sich mehr oder weniger im Kreis drehen. Erst auf den letzten Seiten, die nicht mehr Teil von Elisas Bericht sind, sondern den Fortgang der Geschichte beschreiben, fühlt man sich wirklich zurückversetzt in die Staubchronik-Erzählung.
Auch wenn die Leser*innen in diesem Buch Elisa Hemmilton und ihre Vergangenheit endlich näher kennenlernen, ist der Versuch, an den Erfolg des Vorgängerbuches anzuknüpfen, leider nicht ganz gelungen.