Eines Nachts im Paradies

Schlagwörter

• Emanzipation
• Gefühle
• Historisches
• Religion

Teaser

Adam und Eva haben nicht viel zu tun im Paradies. Außer vielleicht Sterne zählen und ein bisschen Rumphilosophieren. Doch dann machen sie eine Erfindung, klein aber sehr schön. Und schon ist die Langeweile wie weggeblasen.

Beurteilungstext

Jürg Schubiger erzählt die Geschichte von Adam und Eva im Paradies auf seine ganz eigene Weise. Kurz gesagt: Ungewöhnlich und schön. Wir belauschen die beiden bei ihren Betrachtungen, die den nächtlichen Sternenhimmel betreffen und das, was man könnte, wenn man wollte. Sie zeigen einander Entdeckungen, streiten sich ein bisschen und halten sich dann wieder an der Hand. Wie es eben ein Liebespaar zu tun pflegt.
Rotraut Susanne Berner zaubert dazu auf ihren Bildern ein wahres Paradies: eine blühende Wiese mit Pflanzen und Tieren aller Art. Riesenpilze, Kakteen, Palmen prägen die Umwelt. Ein Baum scheint im Laufe der Geschichte zu wachsen. Pantoffeltierchen, Wasserwesen und Lurche schweben gemeinsam mit kosmischen Strukturen durch die Luft. Anfangs trabt ein Dinosaurier durchs Bild und erschrickt vor einem Flugdrachen, am Ende sitzen die beiden Menschen zwischen Haustieren. Alle Objekte sind dekorativ angeordnet und mit feinen Strukturierungen geschmückt. Über allem liegt ein Sternennebel und verfeinert weißglänzend das Paradies. Die Illustrationen werden durch die Texte nicht gestört. Über alle Seiten hinweg steht dieser auf einem weißen Streifen unter ihnen.
Dieses Bilderbuch will Kinder sowie Erwachsene anregend unterhalten. Am liebsten gemeinsam. Es bricht nicht mit der biblischen Geschichte, es erweitert sie. Wer sucht, kann die Schlange entdecken und den Granatäpfeln beim Reifen zusehen. Und Eva ist später nicht die Einzige, die von der süßen Frucht nascht. So ist vom Sündenfall nichts zu sehen.
Und was die beiden nach langer Zeit im Paradies erfinden, soll hier nicht verraten werden.