Eine Tüte grüner Wind

Autor*in
Schulz, Gesine
ISBN
978-3-551-36252-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
171
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2005
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eigentlich soll Lucy mit Mama Ferien in den USA machen, doch dann kommt alles ganz anders. Mama fährt zu ihrem Freund auf ein Schiff und Lucy fühlt sich abgeschoben zu einer fast unbekannten Tante nach Irland, - ausgerechnet Irland, wo alle Menschen rote Haare haben und es ständig regnet. Lucy ist fest entschlossen zu leiden, doch das ist nicht so einfach, wenn man eine Tante hat, die einfach toll ist ...

Beurteilungstext

Gesine Schulz hat ein einfühlsames Buch geschrieben mit einem empfindsamen Mädchen. Lucy fühlt sich allein und im Stich gelassen, als die Mutter froh verkündet, sie habe die Chance, mit ihrem Freund eine Zeitlang auf dem Schiff zu fahren, und der Besuch bei der Tante in Irland ist nur die allerletzte Notlösung, da alle Ferienplätze schon vergeben sind. Lucys Gefühle und ihr Verletztsein wird nicht in großen Worten erzählt, sondern unterschwellig sichtbar gemacht in ihren Handlungen. Sie färbt sich die Haare rot, damit sie aussieht wie die Menschen dort auf der Insel, auf der es immer und ewig regnet - sichtbar gemachter Protest gegen die Entscheidung der Erwachsenen.
Lucy strickt gern, am liebsten Decken aus vielen Farben, die ihre Stimmung widerspiegeln, Decken aus kleinen Teilen und allerlei Mustern, in denen die Wolle von Aufgeribbeltem weiterlebt. Farben spielen eine wichtige Rolle; Lucy strickt grau und braun und schwarz, der Stimmung angemessen.
Doch dann kommt sie der Tante, die der Mutter so unähnlich ist, immer näher, und mit ihr auch den Menschen drum herum. Sie lernt die Nachbarn kennen und die Kinder der Nachbarn und die Freunde der Kinder und bald ist sie in einem neuen Netz sozialer Beziehungen gefangen und will es gar nicht mehr verlassen. Und Lucy beginnt eine Decke zu stricken, die wie Irland sein soll: grün, in allen Mustern. Es ist der Prozess ihrer Selbstbefreiung, ihr Weg vom Kind zur Jugendlichen.
Und am Ende ist sie eine von den Iren, und die Kinder dort widmen ihr eine extra Seite in der Schülerzeitung - und zum Abschied erhält sie ein wunderbares Geschenk: Eine Tüte grüner Wind.
Ein trotz aller Lustigkeit oft poetisch zu lesendes Buch in leisen Tönen, das anrührt. Sehr empfehlenswert und vor allem für Leserinnen geeignet, die in vielem ihre eigenen Probleme und Wünsche und Hoffnungen wiedererkennen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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