Eine Schule voller Tiere

Autor*in
Hornik, Miller
ISBN
978-3-423-70945-3
Übersetzer*in
Menzel, Hilde Elisabeth
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Tilley, Debbie
Seitenanzahl
184
Verlag
dtv
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

5 Kinder wechseln auf eine ungewöhnliche Schule: Sie liegt in einem Zoo, alle Fächer werden anhand von Tieren gelehrt und die Lehrkräfte sind die Tierpfleger. Doch wer ist Schulleiter? Diese Frage stellt sich auch die Prüfungskommission, die die Zooschule genehmigen soll.

Beurteilungstext

Ab 9 Jahre - so lautet die Verlagsempfehlung für das Lesealter. Man könnte besser sagen: Ab eigenen Schulerfahrungen. Denn erst, wenn man weiß, wie eine “normale” Schule aussieht, wird der Kontrast zu dem hier beschriebenen Modell richtig deutlich. Natürlich “kann” richtige Schule so gar nicht funktionieren, das wissen auch die neuen Schüler, die - warum auch immer - die Zooschule besuchen. Über die Meinung der Eltern erfährt man nichts, alle 5 SchülerInnen sind vom Wechsel zunächst alles andere als begeistert, doch sie lernen sehr schnell. Und man fragt sich nach kurzer Zeit mit ihnen, warum es eigentlich eine solche Schule nicht wirklich gibt? Die 3 Schulinspektoren, die das Experiment begutachten sollen, stellen jedenfalls erstaunt fest, dass die minutiös abgedruckten “Anforderungen” an “richtige” Schule durchaus erfüllt werden - und führen diese Bewertungsmaßstäbe gerade dadurch ad absurdum. Doch selbst, als sich am Ende herausstellt, dass die “Direktorin” eine Elefantendame ist, lassen sich die Theoretiker von den Kindern überzeugen, dass die wesentlichen Ziele von Bildung und Ausbildung bestens umgesetzt wurden.
Spätestens hier wird sich auch der kindliche Leser damit beschäftigen, wie Schule, Unterricht, Methodik und Zielsetzung von schulischer Bildung eigentlich beschaffen sein sollten, und es bleibt die Frage, ob das hier beschriebene System tatsächlich so lächerlich utopisch ist, wie es zunächst scheint. Natürlich ist die Geschichte ein Märchen, natürlich käme die PISA-Studie bei solchem Unterricht völlig unter die Räder, aber wäre das tatsächlich schlimm? Wäre es nicht oft besser, wenn Kinder lernten, mit Ängsten umzugehen, sich schwierigen Situationen zu stellen, praktische Umsetzbarkeit ihres Wissens zu erfahren und Verantwortung für sich und Andere zu übernehmen? Solche Fragen kann man - zumindest in der Grundschule - auch einmal in einem Unterrichtsprojekt stellen und gemeinsam mit den Kindern erarbeiten, wenn möglich auch mit abschließendem gemeinsamem Zoobesuch. Denn gelernt wird in diesem Buch recht viel und - wenn man das nutzt - auch durch dieses Buch.
Nicht zuletzt schadet es auch erwachsenen Pädagogen nichts, mit der Nase auf den Sinn oder Unsinn von papierener Evaluierung und langatmigen Fragebögen mit Ja/Nein-Antworten hingewiesen zu werden. Klar: Dies ist ein Märchen, aber wäre es nicht schön, manche Märchen würden wahr?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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