Eine lausisge Hexe zaubert weiter

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Teaser

Mildred ist eine junge Hexe, der das Unheil nachzulaufen scheint. Sie hat das letzte Schuljahr in der Hexenakademie von Frau Graustein mit Mühe überstanden und ihren Eltern versprechen müssen, dass sie sich in d i e s e m Jahr ganz besonders viel Mühe geben wird. Die Schulleiterin bestimmt, dass sie die Neue -Edith - betreuen soll. Die große, dicke Edith sieht aus, als ob sie kein Wässerschen trüben könnte - aber sie hat es faustdick hnter den Ohren und bringt Mildred mehr als einmal in große Schwierigkeiten. Doch mit viel Glück kann Mildred das erste Schulhalbjahr überstehen, ohne von der Schule zu fliegen.

Beurteilungstext

Das Leben als Hexenschülerin kann ebenso beschwerlich, langweilig und stressig sein wie das einer “normalen” Schülerin. Schon die Hexen-Uniformen (grau-schwarz karierte Kleider, graue Söckchen und schwarze Schnürschuhe) sehen trist und öde aus. Und bei Mildred gibt es dabei schon immer Anlass zum Meckern: die Socken rutschen, die Stiefel sind nicht fest genug geschnürt usw. Die strenge, dürre Lehrerin Frau Harschmann (Nomen est omen!) kann Mildred partout nicht leiden. Und weil Mildred sich “von Amts wegen” in diesem Schulhalbjahr der Neuen widmen muss, ist ihre Freundin Maude auch noch sauer. Aber immerhin ist sie solidarisch genug, Mildred und Edith vor dem Schlimmsten zu bewahren, als die beiden ausgerechnet am Geburtstag der Schulleiterin einen ausgefallenen Streich zum Besten geben (mal wieder unfreiwillig, was die arme Mildred angeht!). Doch das erste Schulhalbjahr ist damit überstanden, ohne dass Mildred einen massiven Tadel bekommen hätte und von der Schule “entfernt” worden wäre.
Es gab auch eine “Zeit mit Hexen” VOR Harry Potter!! Die (englischen) Geschichten um die Hexenschülerin Mildred stammen aus dem Jahre 1980! Die Vorläufergeschichte “Eine lausige Hexe” ist im gleichen Verlag herausgekommen.
Die phantastische Geschichte ist “frisch wie am ersten Tag” und erfreut die Leser/innen nicht nur durch eine abwechslungsreiche, spannende Handlung, sondern auch durch eine differenzierte Charakterisierung der Figuren (die NEUE, die EIFERSÜCHTIGE, die TOLLPATSCHIGE, die immer wieder (negativ) auffällt (Mildred), die INTRIGANTIN), aus deren jeweiliger Konstellation sich die sozialen Spannungen im Internat ergeben. Allerlei Überraschungsmomente ergeben sich auch aus der (noch nicht perfekten) Nutzung des Hexeninstrumentariums (Besen, Zaubersprüche usw.).
Die flüssige, dialogreiche Sprache ist anschaulich und lebendig. Hübsche, detailreiche Schwarz-Weiß-Zeichnungen unterbrechen und beleben den Text. Leider ist kein/e Illustrator/in angegeben. Klar gegliederter Einband in kräftigem ROT-WEIß.
Eine fröhlich-spannende Lektüre für alle Hexen-Fans ab ca. 8 Jahren. Empfohlen auch zum Vorlesen.